Und im Krieg war das schon immer so. Angriffs-Kriege wurden immer aus überschaubaren, kleingeistigen, meist ökonomischen Gründen geführt. Und dazu muss die Heimatfront manipuliert werden - denn die zahlt den Blutzoll, und muss alle weiteren Folgen tragen. Kein unmanipulierter gesunder Mensch zieht freiwillig und ohne Not in den Krieg.
Deswegen gehörte die Manipulation der eigenen Bevölkerung schon immer zum Kriegshandwerk. Das Handwerkszeug dazu ist auch mehr als umfassend erforscht. Den Gegner entmenschlichen, so dass das Töten solcher Untermenschen leichter fällt. Eine Bedrohung konstruieren, die bei einem Verteidigungskrieg nicht nötig sind. Deswegen ist aktuell bei den Angriffskriegern auch "unsere Werte" so beliebt, da man daraus eine globale Zuständigkeit ableitet, und egal wo auf der Welt sich berechtigt fühlt, militärisch einzugreifen, obwohl man gar nicht angegriffen wurde.
2001 hat man dafür noch einen "Angriff" für nötig gehalten und einen inszeniert, aber wie im Artikel beschrieben, nahezu willkürlich scheinend sich dann Afghanistan als erstes Opfer der neuen Strategie "war on terror" ausgesucht, obwohl die Taliban mit 9/11 wahrscheinlich weniger zu tun hatten, als das saudische Königshaus. Damit hat man einen weiteren Schritt gemacht, und benötigt jetzt kaum noch einen inszenierten Angriff als Begründung für Krieg. Und "interessant", die erste für alle US-Amerikaner spürbare Folge des "war on terror", war der Patriot-Act, die de facto Abschaffung der Bürgerrechte der eigenen Bevölkerung.
Woher diese Hybris kommt, sich berechtigt zu fühlen, weltweit Kriege, Bürgerkriege, Regime-Changes zu inszenieren, war in der Vergangenheit nie eine Frage - es war schlicht hegemoniales Machtinteresse feudaler Strukturen, Punkt. Mit der weltweiten Einführung der meist repräsentativen Demokratie, hat man auch gleichzeitig die Illusion verbreitet, diese Regierungen handeln nur im Interesse der Mehrheit, und gab sich seit dem etwas mehr Mühe, einen Kriegsgrund herbei zu propangadieren. Bis 2001. Seit dem wird das immer unwichtiger, die nur bis 1990 leicht kaschierten feudalistischen Strukturen, treten immer offensichtlicher wieder zu Tage. Und das sehen wir auch zunehmend in anderen Bereichen. Es ist alles Alternativlos. Die Zukunftsplanung wird nicht breit gesellschaftlich in pro und contra diskutiert. Es wird eine ThinkTank-Vorgabe eines elitären Kreises medial als alternativlose, alleinige Richtigkeit vermittelt.
Es gab noch nie berechtigte Gründe für Angriffskriege, die gab es immer nur für Verteidigungskriege. Trotzdem beteiligt sich gerade das angeblich aus seiner Geschichte so geläuterte aktuelle Deutschland heute weltweit an so vielen Kriegen, wie kaum zuvor in seiner Geschichte. Diese kognitive Dissonanz, so aggressiv wie nie zuvor zu sein, auch ökonomisch - denn ein jährlicher Aussenhandels-Bilanz-Überschuss von mehr als 200 Mrd. € mit seinen Handelspartnern, ist ökonomischer Krieg - und sich dabei gleichzeitig voll lieb zu finden, ist eine herausragende Leistung der Massenmanipulation, der psychologischen Kriegsführung und Vorbereitung. Und das wird jetzt auch zunehmend von den Konzernen innenpolitisch angewendet, bei immer mehr Themengebieten. Die hohe Kür der aktuellen Ausbeutung ist, gleichzeitig die Welt und die eigene Bevölkerung massiv auszubeuten, aber der eigenen Bevölkerung zu erklären, sie wäre Teil einer positiven weltweiten Entwicklung.
Das dabei am Ende nichts gutes bei raus kommt, wenn man wieder wie im Feudalismus die Interessen der Mehrheit ignoriert, ist wohl selbsterklärend.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (21.08.2021 18:21).