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Avatar von angie146
  • angie146

639 Beiträge seit 25.05.2010

Warum wurde in Afghanistan die Prinzipien assymetrischer Kriege mißachtet ?

Wenn man die Glaubwürdigkeit der westlichen Afghanistan-Politik auf den Prüfstand stellen will, drängen sich für mich folgende Frage auf:
Da der Afghanistan-Krieg alle Merkmale eines asymmetrische Konflikts aufweist, stellt sich die Frage: Warum wurden die ganze Zeit die Erkenntnisse** über die erfolgreiche Beendigung eines asymetrischen Krieges**(nach Templer / Nagl) mißachtet.
Die da wären:
1. die Guerillabewegung ist militärisch nicht zu zerschlagen,
2. die Guerillabewegung muss vom Volk getrennt werden,
3. die Entscheidung im asymmetrischen Konflikt fällt auf wirtschaftlichem, sozialem und politischem Gebiet.
Um hier den wesentlichsten Punkt herauszugreifen:
Allein die energische Bekämpfung des Opium-Anbaus der Taliban hätten einen wesentlichen Beitrag zu Punkt 2 (Entfremdung der Landbevölkerung gegenüber den T.) und Punkt 3 (Austrocknung der Finanzierung der T.) führen können.
Der Wertumfang der Opiumproduktion Afgahnistans betrug jährlich zwischen 30- 100 Milliarden $.

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/199743/umfrage/verteilung-der-heroinproduktion-weltweit/
Opium Produktion Afghanistans zw. 85-90% der Welternte (Wert ca. 30-100 Milliarden Dollar)

Am Beispiel des nord-östlichen Teils von Parkistan mit vergleichbaren Bediengungen, kann man zeigen, das dies durchaus erfolgeich sein konnte.

Pakistan zerstört riesige Schlafmohnfelder 08.04.2015
Ein großer Schlag gegen den illegalen Anbau: Knapp 400 Hektar mit Schlafmohn werden in Pakistan zerstört. Aus Schlafmohn wird Rohopium gewonnen, daraus wiederum wird Heroin hergestellt.
https://www.welt.de/videos/video139290956/Pakistan-zerstoert-riesige-Schlafmohnfelder.html

Die USA verfügte über alle technischen Möglichkeiten (Satelliten-Überwachung, Lufthoheit und Schlafmohn-Vernichtungsmittel) um dies erfolgreich durchzuführen ohne Menschenleben ernsthft zu gefährden.
Warum wurde dies unterlassen??
Im Gegenteil, wärend dem gesamten Zeitraum hielt sich die Opium-Produktion in Afghansitan auf allerhöchsten Niveau von 85-90% der Weltproduktion. (ca. 50% aller weltweit verkauften tötlichen Suchtmittel).

Damit stellt sich die Frage: Wollte man überhaupt die Taliban entscheidend besiegen ?

** asymmetrische Konflikte
Im Pentagon werden asymmetrische Konflikte rein militärisch als „asymmetric warfare“ definiert. Zu den heftigsten Kritikern dieser ausschließlich militärischen Betrachtungsweise asymmetrischer Konflikte gehört der US-Oberstleutnant John A. Nagl. … Seine Studie „Counterinsurgency Lessons from Malaya and Vietnam: Learning to Eat Soup with a Knife“ aus dem Jahr 2002 fordert das Pentagon auf, die Anti-Terror-Strategie im Zeitalter asymmetrischer Konflikte zu modernisieren, die, so Nagl, vom Vietnamkrieg über Afghanistan bis zum Irakkrieg allein auf massiver Feuerkraft basiert. Er fordert die Besinnung auf die britischen Erfahrungen in Malaysia, wo General Gerald Templer das Konzept „Winning hearts and minds“ entwickelte und so mit der Kombination von wirtschaftlichen, sozialen, politischen und militärischen Maßnahmen siegte.
Die Grunderkenntnisse Templers sind:
4. die Guerillabewegung ist militärisch nicht zu zerschlagen,
5. die Guerillabewegung muss vom Volk getrennt werden,
6. die Entscheidung im asymmetrischen Konflikt fällt auf wirtschaftlichem, sozialem und politischem Gebiet.

https://de.wikipedia.org/wiki/Asymmetrische_Kriegf%C3%BChrung#Materielle_Unterst%C3%BCtzung_und_Finanzierung_von_asymmetrischen_Kriegsparteien

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