Gar nichts zum Artikel, mehr etwas zu einigen Kommentaren hier, die sich ja teilweise auf 3000 Jahre Geschichte und damit ältere Rechte berufen. Sagen wir so, keine der Gruppen , um die es hier geht, egal ob sie sich religiös oder ethnisch verfasst, hat ein angestammtes Recht auf einen solchen Ort. Wäre dem so, hätte zu Beispiel das moderne Frankreich Anrecht auf die Gebiete östlich Berlins, weil vor weit weniger als 3000 Jahren die erste heute noch fassbare Gruppe hier lebte, die Kultur, aus denen später die vermeintlich germanischen Burgunder hervorgingen. Die Menschen, die heute im Gebiet Palästinas leben, führen Konflikte nur fort, deren Ursachen sie individuell nicht geschaffen haben. Und es liegt in der Verantwortung aller, sich zu überlegen, ob das in dieser Weise sinnvoll ist. Wir diskutieren in diesem Land über eine besondere Verantwortung für ein Projekt, dessen idelle Vorläufer hunderte Jahre alt ist, das seit dem späten 19.Jh. in Kontinuität vorangetrieben wurde, das seit 1929 zu bewaffneten Konflikten führte, an dessen formaler Gründung Deutschland mangels Existenz als relevantes Völkerrechtssubjekt nicht beteiligt war ... Mir ist das Prinzip der Kausalität auch klar, auch in seiner Komplexität. Aber Probleme zu lösen, in dem man Zustände wiederherstellen will, wie sie in der Vergangenheit - damit meine ich nicht gestern - für die Leute, die gern missverstehen wollen - existiert haben, kann keine Lösung für die heutige Menschheit sein. Egal, auf wen oder was man sich beruft. Der Angriff der Hamas war kein Befreiungsschlag. Der Angriff Israels birgt keine Problemlösung. Existenzrechte haben nicht nur Staaten, sondern auch Menschen. Vielleicht zeigt die Situation in der Gegend, dass wir schon lange nicht mehr die passenden Organisationsformen für komplexe Gesellschaften haben. Wenn uns der Austausch von Machtausübung und Gewalt nicht weiterbringt, ist es Zeit für den Rückgriff auf andere Ideen. Die Region hat nachweislich in den letzten paar Tausend Jahren welche hervorgebracht. Guckt doch mal woanders hin.