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  • TecDoc

mehr als 1000 Beiträge seit 17.05.2004

Keine Aussicht ...

> > > "Während die Industrieländer 2003 der Dritten Welt staatliche
> > > Entwicklungshilfe im Umfang von 54 Milliarden Dollar gewährten,
> > > mussten die gleichen Länder 436 Milliarden Dollar als Schuldendienst
> > > überweisen. Es kommt also nicht so sehr darauf an, den Menschen der
> > > Dritten Welt mehr zu geben, sondern ihnen weniger zu stehlen."
> >
> > Wieso "stehlen"?

> Die Zinsen betragen teilweise 70% oder sogar noch mehr.

Für solche zweifelhaften Behauptungen hätte ich schon gerne Quellen.

> > Diese Länder haben diese Kredite aufgenommen,

> Diktatoren(Mobutu, Suharto usw.), die der Westen installiert hat,
> haben diese Kredite aufgenommen.

weil sie zu dieser Zeit ihre Länder repräsentierten.

> > und
> > das Geld auch erhalten (und für z.T. zweifelhafte Zwecke wieder
> > ausgegeben).

> Die verschwinden auf westlichen Auslandskonten.

der jeweiligen afrikanischen Machthaber. Warum stellt eigentlich
niemand die Frage, warum es speziell in Afrika derart einfach und so
billig ist, mal eben einen Machthaber "zu installieren?"

> > Von ihnen wird nichts anderes verlangt, als von jedem
> > anderen Schuldner auch.

> ...wenn er Kredite von der Mafia nimmt. Wer sich weigert zu bezahlen,
> wird erschossen (siehe Kabila 2001).

Ja ja, die Verschwörungstheorien ... gemeinhin kriegt ein solche
Schuldner eben nie wieder einen Kredit.

> > > die weltbank und der IWF
> > > befahlen äthiopien, die
> > > hilfsgelderin einem sparkonto bei dem us amerikanischen staatsschatz
> > > einzulegen, der
> > > lächerliche 4%b zinsen zahlen würde, während das land um kredite bat
> > > auf die es 12% zahlte,
> >
> > Moment mal: Das Land hat also Hilfsgelder erhalten, UND wollte
> > gleichzeitig noch einen Kredit?

> Weil es die Hilfsgelder nicht verwenden durfte.

Dazu hätte ich gerne etwas mehr Hintergrundinfo als ein paar
"Indymedia"-Verschwörungstheorien.

> > Und beschwert sich, wenn es über die
> > Hilfsgelder nicht nach Belieben verfügen darf (was in
> > Entwicklungsländern nur zu oft zum versickern der Hilfsgelder geführt
> > hat ...)

> Haben Hilfsgelder den Sinn, dass sie auf US-Konten landen?

Sie sind ja nicht dort verschwunden, sondern angelegt worden. Von wo
kamen diese Gelder überhaupt?

> > > "60 Prozent der Staatseinnahmen kommen deswegen zur Zeit von
> > > außerhalb, in Form von Krediten,
> >
> > was nichts anderes bedeutet, daß dieser Staat pleite und
> > wirtschaftlich nicht lebensfähig ist.

> Angesichts dieser wirtschaftlichen Katastrophe auch noch die
> Mehrwertsteuer zu erhöhen, ist ein Verbrechen.

Was ist die Alternative? Natürlich kann man seine Schulden nicht
bedienen und dem IWF den Stinkefinger zeigen - genau einmal. Denn
dann gibt es überhaupt keinen Kredit mehr - was eine noch viel
schlimmeren wirtschaftlichen Zusammenbruch mit ganz anderen
Hungersnöten zur Folge hätte.

> > > was die Abhängigkeit des Niger von
> > > Gläubigerstaaten und Finanzinstitutionen wie dem Internationalen
> > > Währungsfonds (IWF) verstärkt.
> >
> > Wer ständig neue Kredite will, deren Rückzahlung durchaus zweifelhaft
> > ist, muss gewisse Bedingungen der Kreditgeber erfüllen? Na so was ...
> >
> > Im Ernst: Für dieses Problem gibt es keine Lösung.

> Die Lösung siehst du in Kuba. Sogar die Weltbank hat es schon gelobt.

Die "Lösung" in Kuba sah doch so aus, daß man sich früher erst gut
als sowjetischer Flugzeugträger vor der Küste der USA hat bezahlen
lassen, und heute schlicht beim Kapitalismus mitmacht. Wobei man
nicht verdrängen sollte, daß Kuba seine unbestritten relativ hohen
sozialen Standards zum Teil auch aus der Substanz finanziert.
Aber ich gebe dir insofern recht, daß Castro einige Nummer smarter
ist und mehr drauf hat, als die Machthaber in Schwarzafrika. Deshalb
hat das mit dem "Export der Revolution" dorthin ja auch nie geklappt
...

> > Selbst der immer
> > wieder geforderte totale Schuldenerlass ist keine. Würde er
> > durchgesetzt, mit vollem Verlust für die staatlichen und privaten
> > Kreditgeber, dann gäbe es zukünftig kaum noch neue Kredite für diese
> > Staaten. Sie würden zwar auch nicht mehr unter der Fuchtel von IWF&Co
> > stehen, dafür aber schlicht pleite gehen, mit allen Folgen für die
> > Bevölkerung, wie z.B. neue und dauerhafte Hungersnöte.

> Es sterben im Kapitalismus heute schon jährlich 30 Millionen pro Jahr
> an Hunger.

"Im Kapitalismus"? - Etwas genauer bitte. In den westlichen Ländern
ist es jedenfalls nicht der Fall.

Gruss,
   TecDoc

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