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  • Demophob

mehr als 1000 Beiträge seit 11.01.2000

Gegen wen sich die Zorn der "Wutbürger" wirklich richtet.

> Reale und verbale Gewalt gegen Asylsuchende und deren (künftigen) Unterkünfte 
> wächst in Deutschland. Parteien vom rechten Rand wittern Morgenluft und liefern sich 
> untereinander ein Wettrennen um die Gunst der rechten Wutbürger.

Ich wage mal zu behaupten dass bei einem Großteil der so genannten
"Wutbürger" deren Zorn sich gar nicht so gegen die Asylsuchenden
richtet, sondern gegen die gesammelte Gutmenschenschaft bestehend aus
Politik, Medien und Sozialromantiker aller Art. 

Deren Zorn richtet sich gegen eine Politik, die ihnen ungefragt
unzählige Flüchtlingsheime vor die Nase setzt – ohne sich auch im
Geringsten Gedanken darüber zu machen, was die Masseneinwanderung für
soziale Probleme/Konflikte mit sich bringt. Eine Politik die so tut,
als ob alle Flüchtlinge gleich gut integrierbar wären und so tut, als
ob es keine Problemfälle unter den Flüchtlingen gäbe.
Ausländerkriminalität? Gibt es nicht! Verfremdungsphänomene? Gibt es
nicht! Asoziale Elemente unter den Flüchtlingen? Gibt es nicht!
Integrationsunfähige/-willige Flüchtlinge? Gibt es nicht! Wir d.h.
das Volk sollen gefälligst ALLE Flüchtlinge pauschal willkommen
heißen und wer sich auch nur an der geplanten Größe/Aufnahmekapazität
eines Flüchtlingsheims stört, dem/der wird erklärt, dass er/sie nach
dem Motto "Vogel friss oder stirb" gefälligst den Mund zu halten hat.

Deren Zorn richtet sich gegen eine Medienlandschaft, bei der sich die
Presse moralisch über das einfache Volk erhebt und seiner Leserschaft
versucht einzureden, dass wir d.h. die Gesellschaft die moralische
Verpflichtung haben, undifferenziert hier jeden willkommen zu heißen.
Gut, die Vertreter der Presse haben sich schon immer für was Besseres
gehalten. Schon immer ist in den Journalistenschulen den
Journalistenanwärtern erzählt worden, dass sie die geistige Elite des
Landes darstellen, sie die einzige Wahrheit kennen (die sie natürlich
ihrer Leserschaft erklären müssen) und dass die Presse überhaupt so
wichtig ist, dass sie sich sogar als "vierte Gewalt" titulieren darf.
Das war ja auch lange Zeit so, dass Journalisten besser informiert
waren als das einfache Volk und dass letzteres ihnen an den Lippen
hing, aber seitdem die Presse ihr Wissensmonopol ans Internet
verloren hat, versucht die Presse sich auf andere Weise über das
einfache Volk zu erheben. Jetzt will man also moralisch überlegen
sein und scheut auch nicht davor zurück, die Wahrheit zu verfälschen
(in dem grob pauschalisiert und/oder diffamiert wird, Menschen
absichtlich falsch zitiert werden, Sätze aus ihrem Zusammenhang
gerissen werden, eine einseitige Berichterstattung fahren und z.B.
bei Polizeimeldungen Angaben über die Herkunft der Täter vorsätzlich
verschwiegen wird), um ihr gutmenschliches Weltbild aufrecht zu
erhalten. Nicht ganz zu Unrecht wird die Presse immer öfters als
"Lügenpresse" beschimpft; so wie die Presse z.Zt. gutmenschliche
Propaganda betreibt und gegen jede/-n hetzt, der/die was an der
gegenwärtigen Einwanderungspolitik auszusetzen hat, braucht man sich
nicht zu wundern, dass sie so genannt wird.

Deren Zorn richtet sich letztlich aber auch gegen all jene
Mitmenschen, die anderen ihre moralischen Maßstäbe aufdrücken wollen.
Die jede/-n zum Rechtsradikalen/Neonazi, Rassisten, Unmenschen o.ä.
erklären, der/die nicht mit einem großen "Seid willkommen!"-Schild
vor den Flüchtlingseinrichtungen zur Begrüßung der Flüchtlinge steht. 

Die Gestalten, deren verbale und/oder physische Aggressionen sich
wirklich direkt gegen die Asylsuchenden und deren (künftigen)
Unterkünfte richten, dürften IMO eine Minderheit sein. Es gibt sie
(dumme Menschen gab es leider schon immer), aber dass man mit diesen
Gestalten in einen (braunen) Topf geworfen wird, wenn man sich auch
nur an der Planlosigkeit der aktuellen Einwanderungspolitik stört,
zeigt welch hysterische Züge das Thema Einwanderung genommen hat!

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