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  • rocksrolls

mehr als 1000 Beiträge seit 25.10.2013

Re: zu viele sind Nazis und Rassisten

Gotan schrieb am 25. Juli 2015 15:50

> Inzwischen wird jeder als Nazi und Rassist bezeichnet, der schärfere
> Kontrollen illegaler Einwanderung und schnellere Abwicklung und
> Abschiebung abgelehnter Asylbewerber befürwortet.

Das ist ziemlich falsch.
Wer sachlich über solche Themen spricht, wird eigentlich nie als Nazi
bezeichnet.

Wer hingegen über solche Themen spricht und gleichzeitig durch
massivste, unsachlichste Minderheitenhetze sein rassistisches und
autoritär-antipluralistisches Weltbild offenbar, wird völlig zu Recht
als Nazi bezeichnet.

PS: wer das Rentenproblem ignoriert, den Pflegenotstand ignoriert,
die Probleme imgesundheits-und Bildungswesen ignoriert, den sich
verschlechternden GINI-Koeffizienten ignoriert, sich aber mit voller
Wucht auf das viel kleinere Migranten-und-Asylantenproblem stürzt,
der darf sich in keiner weise wundern, für nen Nazi gehalten zu
werden.

> Eine vernünftige Diskussion über sowohl Einwanderung als auch Asyl
> (damit angefangen beides sauber zu trennen) ist nicht möglich

Schon gar nicht, wenn mn wie du das Thema Flüchtlinge und Pflichten
z.B. aus dem Genfer Flüchtlingsabkommen, einfach unter den Tisch
kehrt bzw. das unzulässigerweise mit dem Thema Asyl nach Art. 16a GG
vermengt.

> Vor allem wird in der Diskussion *von beiden Seiten* eifrig
> polarisiert. 

Ja.
Aber: eine Seite ist fleissiger und eifriger beim polarisieren,
polemisieren und Hetzen.

> Weder kann es eine Lösung sein jeden Asylbewerber
> ungeprüft aufzunehmen, noch alle grundsätzlich abzulehnen. 

Da stimme ich dir zu, und Gleiches gilt imho auch für Flüchtlinge
gemäß Genfer Konvention oder für Kriegsflüchtlinge aus den
IS-Gebieten.

> Nur wer
> daraus ableitet, dass eine Prüfung von Asylgesuchen zur Vermeidung
> von Asylmissbrauch notwendig ist, und abgelehnte Bewerber konsequent
> abgeschoben werden sollten um denen helfen zu können die tatsächlich
> auf Hilfe angewiesen sind, der gilt ja gleich wieder als Nazi.

Beim Abschieben sollte imho immer eine Einzelfallprüfung erfolgen.
Es geht um Menschen, nicht um Schrauben, Computerteile oder Vieh.
Und es gibt immer Einzelfälle, die ein Bleiberecht aus humanitären
Gründen rechtfertigt.

De fakto wollte man z.B. schon Flüchtlingskinder abschieben, die hier
kurz vor Beendigung ihrer Berufsausbildung standen und beruflich wie
sprachlich sehr gut integriert waren. So etwas ist imho sinnlos und
inkazeptabel inhuman.
Grundsätzlich ist es aber völlig ok, abgelehnte Flüchtlinge und
Asylbewerber nach Einzelfallprüfung zurückzuschicken. Es ist ein
Faktum, dass wir zwar mehr aufnehmen könnten, aber niemals alle.

> Auch nicht wundern muss man sich über die Intoleranz gegenüber
> Asylbewerbern, das hat nichts mit deren Hautfarbe oder Muttersprache
> zu tun, es liegt einfach daran, dass diese Leute arm sind, und wir
> inzwischen 20 Jahre Gehirnwäsche hinter uns haben nach der arme Leute
> selbst an ihrem Schicksal schuld sind, und das faule Pack doch bitte
> bleiben soll wo der Pfeffer wächst. Warum sollte die Einstellung
> gegenüber Asylbewerbern da anders sein als die gegenüber Arbeitslosen
> oder Griechen?

Nun, meiner Erfahrung nach sind zumindest nicht geringe Teile der
schlimmsten Minderheitenhetzer selber Unterschicht. Sei es materiell,
sei es intellektuel. Und manche brauchen halt wen, auf den sie,
selber unten,  noch herabschauen und eintreten können, und Migranten
sind da dankbare Opfer, da sehr wehrlos.

Nach unten treten, nach oben katzbuckeln, das ist (nicht nur) typisch
deutsch.

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