mann-oh-mann schrieb am 04.07.2024 01:11:
aber, daß die Menschheit immer näher an die Natur 'randrückt' erscheint mir falsch.
wenn ich an die Höhlenmenschen denke, die vermutlich direkt mit den Fledermäusen zusammen wohnten
In der Altsteinzeit als Menschen in Höhlen lebten, war das sicherlich nicht unproblematisch. Nur konnte sich damals keine Pandemie entwickeln, da vor 30.000-40.000 Jahren in Europa wohl nur 800-3300 Menschen lebten.
https://www.scinexx.de/news/biowissen/altsteinzeit-leeres-europa/
, an meine Vorfahren vor gut 2 Generation, die noch im selben Haus mit Hühnern, Schweinen, Rindern, Enten und Gänsen wohnten (und werde Dusche noch Desinfektionsmittel hatten, außer abgekochtem Wasser und Tüchern).
Auch das war schon immer problematisch. Nur war es vor 2 Generationen nicht so, dass ein Virus innerhalb von 12h so einfach um die Halbe Erde transportiert werden konnte.
Wenn aber viele ungünstige Voraussetzungen zusammen kommen, dann konnte es auch früher zur Pandemie kommen.
Das dürfte bei der "Spanischen Grippe" (ein H1N1 Virus, wo auffallend viele junge Erwachsene durch Überreaktion des Immunsystem gestorben sind) der Fall gewesen sein - bei nur einem Viertel der Weltbevölkerung von Heute:
Übertragung von Vögel auf Menschen, wahrscheinlich mit Schweinen als Zwischenwirt***, große Menschenansammlungen, schnelle weltweite Verbreitung aufgrund von Massentransporten:
Die dritte, derzeit wahrscheinlichste These besagt, dass es im Januar 1918 zu den ersten virulenten
Grippeausbrüchen in den USA kam und sie von dort aus durch Truppenbewegungen – die American Expeditionary
Forces in Europa wurden gerade zu dieser Zeit massiv verstärkt – weltweit verbreitet wurde.
Auch die Untersuchungen des Evolutionsbiologen Michael Worobey unterstützen inzwischen diese These: Sieben
von acht Genen des Virus haben eine große Ähnlichkeit mit Influenzagenen, die man bei Vögeln in Nordamerika fand.
Zudem konnte eine genetische Verbindung zur u. a. 1872 in den USA grassierenden Pferdeinfluenza ausgemacht
werden, wozu Berichte über eine sich gleichzeitig zur Spanischen Grippe ausbreitende Pferdegrippe in den
Kavallerieställen der kriegsführenden Armeen passen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Spanische_Grippe
*** Das wird aktuell aber auch anders gesehen, so dass Schweine als Zwischenwirt angezweifelt werden, aber aufgrund der heutigen Massentierhaltung für künftige Pandemien trotzdem problematisch sind:
Swine have presented an attractive explanation for how avian viruses overcome the
substantial evolutionary barriers presented by different cellular environments in humans and
birds. However, key assumptions underpinning the swine mixing-vessel model of pandemic
emergence have been challenged in light of new evidence. Increased surveillance in swine
has revealed that human-to-swine transmission actually occurs far more frequently than the
reverse, and there is no empirical evidence that swine played a role in the emergence of
human influenza in 1918, 1957, or 1968.
...
In addition to representing one of the greatest disease events in human history, the Spanish
flu pandemic may also mark a turning point in the ecology of influenza and the increasing
importance of swine as reservoir hosts, a trend that accelerated during the second half of the
20th century and culminated in the 2009 H1N1 pandemic, which resulted from a burst of IAV
evolution in Mexican swine in the 1990s (32). Swine production practices have changed
dramatically in recent decades, and the fact that swine may not have been intermediary
hosts in the pandemics of the 20th century in no way diminishes the pandemic risks
presented by the high viral diversity present in pigs globally today. Indeed, there are many
reasons to expect swine will increase in importance as pandemic threats, as evidenced since
2011 by the many children infected with H3N2v after attending swine agricultural fairs in the
United States.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC6269246/
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (04.07.2024 15:56).