Jede Menge Zusammenhänge, Rückkoppelungen. Nur Spezialisten, die sich tief in die Thematik eingraben, können vielleicht den Überblick behalten. Gemeinsam ist all diesen Entwicklungen, dass der Landwirtschaft industrielle Prinzipien übergestülpt werden. Zuvorderst die Hochskalierung. Betriebswirtschaftlich basierte Bilanzen weisen auch dann noch Erfolge aus, wenn das Gesamtsystem längst massive Stresssymptome entwickelt hat. Jede Menge Kosten, nicht nur monetäre, sind extern, externalisiert, mindern die Lukrativität der einen oder anderen Praxis nicht.
Und so werden die Superspreading-Einheiten immer zahlreicher und noch gewaltiger, etwa mehrstöckig, nicht anders als z. B. Frachtschiffe. Nur dass man es mit Lebewesen zu tun hat. Das muss sein, weil die Nahrungsmittel, in diesem Fall Fleisch so wenig wie möglich Kaufkraft wegfressen sollen. Wie könnten sonst all die Gadgets von den Otto und Otilie Normalos finanziert werden? Und das muss sein, denn das BIP muss ja möglichst laufend zunehmen, weil sonst Krise.
Wenn dann die nächste Seuche durchs Land zieht, die nächste Zoonose, erweist sich, dass billig meist nicht günstig ist - ganz abgesehen von all den übrigen, permanent angerichteten Schäden.
Wer drauf aufmerksam macht, sei kein Realist, sondern realitätsfremder Träumer. Irgendwo hat sich TINA in den Weltenplan geschlichen und jetzt müssen wir damit weitermachen bis zum bitteren Ende. Es ist alternativlos, deshalb sind wir frei. Schöne neue Welt.