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  • gondorianer

mehr als 1000 Beiträge seit 06.08.2016

Widerstand gegen "die Wissenschaft" ist eben Widerstand gegen Dogmatismus

Das gilt natürlich nicht für einige Spinner oder Leute, die spezifische Intressen vertreten. Die gibt es auch und man muss hier differenzieren.

Was heute unter Wissenschaft verstanden wird

Aber die Mainstream-Wissenschaft ist meiner Beobachtung nach tatsächlich enorm engstirnig und dogmatisch geworden: Es gibt nur noch eine Meinung und wer sich nicht "jenseits der Vernunft" stellen will, muss einstimmen, egal, ob er gute Argumente hat oder nicht.

Falls jemand keine Ruhe gibt, werden Argumente durch ein großes Moralisieren ersetzt, wer eine andere Meinung argumentativ vertritt, ist schlicht "böse" oder "dumm". Dementsprechend wird er lächerlich gemacht, die neue Form des Scheiterhaufens im Internetzeitalter und zwar nicht für den physischen Körper, aber doch für die Karriere tödlich.

Das ist alles in allem tatsächlich der Rückschritt hinter die Aufklärung und ein Rückfall ins Mittelalter. Es gibt eine offizielle Meinung, diese wird durch die Position des Würdenträgers im System ("Kleriker") als richtig erwiesen. Wer diesem widerspricht, hinterfragt das System und damit "Gott".

Fragt man "Cui bono", dann stehen hinter sehr vielen als "einzig wissenschaftlich" verkauften Positionen dann letztlich die Profitinteressen der Superreichen der Welt: Wer vedient am Erdöl? Die Superreichen. Wer verdient am Klimazertifikatehandel? Die Superreichen.

Wer hat den Vorteil vom "wissenschaftlich begründeten" Materialimus? Die Superreichen, indem sie Konsum zum einzige erlaubten Lebens"sinn" erklären und den Kampf jedes Menschen gegen jeden anderen als darwinistische Zwangsnotwendigkeit definieren.

Aber wie kommt das? Eventuell dadurch, dass Wissenschaft seit ca. den 90ern (in D) zu 90% auf Drittmittel aus der Industrie oder von Stiftungen der Superreichen angewiesen ist, die wohl kaum Dinge finanzieren, die ihnen schaden.

Hier gab es auch schon verschiedene Wissenschaftler, die das laut kritisiert haben, aber zu laut will man nicht werden, denn wer gibt einem dann noch einen Cent?

Was ist echte Wissenschaft?

"Wissenschaft" ist dagegen immer Neugier und Zweifel. Und sie beruht auf Intersubjektivität, da es echte Objektivität nicht gibt.

Schon Aristoteles hat erkannt, dass jede Hypothese immer auf Axiomen beruht, die nicht beweisbar sind, sondern für alle offensichtlich wahr sein (also letztlich als wahr geglaubt werden) müssen. Wissenschaft basiert also am Ende immer auf subjektivem Erkennen, auf dem dann logische Folgerungen aufgebaut werden. Das ist moderne Erkenntnistheorie.

Hält man sich dann im Folgenden aber an die "Wissenschaftliche Methode" des Zweifels und der Überprüfung von Hypothesen, dann kan man eben ganz erstaunlich solide Erkenntnisgebäude errichten, die sich in der Praxis als sehr nützlich erweisen und die die fantastischsten Erkenntnisse ermöglichen.

Jede Hypothese ist dabei aber immer ein Inspirationsakt, der dann durch 99% Transpiration (Einstein) gegründet werden will.

Es ist erschreckend, was oft für ein einfaches geradezu "naiv-kindliches" Wissenschaftsverständnis vorherrschend ist, bei dem "Wissensachaft" völlig unrefkeltiert einfach mit "ewiger unumstößlicher Wahrheit" gleichgesetzt wird, so wie dies im Mittelalter mit kirchlichen Dogmen war. Wissenachft ist in ihrem Kern jedoch immer bereit bisherige Erkenntnisse zu revidieren und durch präzisere zu ersetzen, wenn die Fakten dies hergeben.

EDIT: Insofern ist jede Form von Unsachlichkeit (vor allem jedes persönliche Angehen der Person) die schlimmste Unwissenschaftlichkeit und Mitteralterlichkeit.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (08.05.2017 10:58).

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