Der erste Schritt hin zu einer solchen Gesellschaft wäre das Erlernen des lauten Nachdenkens als einer selbstverständlichen Gewohnheit.
ich würde zum Thema nur zu gerne ein paar Fallbeispiele zur Entwicklung in der Firma, für die ich arbeite, und meine Meinung dazu zum Besten geben. Nix mit Interna, welche geschätsschädigend sein könnten etc.
Aber das ist nicht drin, möchte ich nicht riskieren. Das wäre an sich - weil man über Interna (auch wenn sie nichts mit dem eigentlichen Geschäft zu tun haben) eben nicht öffentlich redet gar kein Problem, wenn, ja wenn wenigstens intern "lautes Nachdenken" stattfinden würde.
Früher hing in der Kommunikationsabteilung eine selbstironische Karrikatur, wo eine hübsche Frau hinter einer Schreibmaschine mit militärischem Gruß sagt "Corporate News - we write what we are told". Heute weiß jeder, ganz ohne Ironie, welche politische und ideologische Haltung die Firma gerade vertritt. Und das hat zum großen Teil wenig bis gar nichts mit dem Geschäftsfeld der Firma zu tun.
Und wo wird das nicht so sein?
Wir wissen auch darüber keine Interna, aber man stelle sich nur mal das Betriebsklima bei Disney vor. Wie viele (etwas ältere) Menschen dort mögen den größten Teil ihres Berfufslebens damit verbracht haben, traditionelle Normen und Werte in populäre phantastische Geschichten zu verpacken. Glaubt irgend jemand, das heutige Konzept sei das Ergebnis einer internen Diskussionskultur? Theoretisch ist das möglich und die Konzernspitze würde bestimmt sagen, so war es. Ich würde vermuten, bullshit. Die Chef-Traditionalisten wurden degradiert und gefeuert, der Rest hat dann die Klappe gehalten. Ist zwar nur Spekulation, aber was bleibt einem denn übrig?
Der oben zitierte Cliffhanger ist also ein ziemlich dickes Brett.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (26.12.2023 03:31).