Onkel_Stoffel schrieb am 25.09.2024 10:02:
Nein, keine rhetorische Frage. Es ist nur so, dass wir all das Plastik (und sonstigen Kram) was in den letzten Jahrzehnten in die Umwelt gekommen ist, jetzt in Nano-Partikel verwandelt wird. Also selbst wenn wir es schaffen (könnten) ohne Plastik auszukommen, wird all das, was schon da ist, am Ende in Nano-Partikel gewandelt werden, in hunderten von Jahren.
Ebenso beim angesprochenen CO2. All das CO2 aus Kohle, Öl und Gas, was über Millionen von Jahren von Pflanzen eingelagert wurde, was wir schon verbrannt haben, ist schon in der Luft. Selbst wenn uns ein Zauberer über Nacht alle Autos/LKW/sonstigen Verbrennermaschinen in ebensolche mit Elektro tauschen würde, das CO2 was wir heute schon in die Luft geblasen haben, würde wieder Millionen Jahre Pflanzenwachstum brauchen, mal abgesehen davon, dass wir noch dafür sorgen müssen, dass abgestorbene Pflanzen sich nicht zersetzen, sondern "eingelagert" werden müssten.
Von daher müssten die Fragen anders formuliert werden:
Sind wir technisch in der Lage ohne Plastik, und CO2-neutral zu leben?
(nur weil einige Wenige glauben das zu schaffen, können das nicht alle anderen genau so tun)Gibt es irgendwo eine Gutmenschen-Organisation, die Willens ist, und finanziell potent genug, dass wir all das Plastik aus der Umwelt einsammeln können, bzw. all das CO2 aus der Luft entfernen können?
(Allein das "Einsammeln" wäre ein gigantischer Vorgang, und dann müsste man noch klären was man damit macht)Oder sollten wir einfach realistisch sein, und uns eher Konzepte überlegen wir wir "damit" leben können?
...keine originelle Idee ist: Den Nanoplastik-resistenten Homo post-sapiens zusammenfrickeln. Oder Pico-Plastik-resistent schlußendlich. Bleiben dann bloß noch weitere 8,2 Millionen nicht-resistenter Species (Mikroben, Pilze und Pflanzen ausgenommen, die kratzt das weniger). Die Humangenetik und die Biotechnik dürften das schaffen ("Wir schaffen auch das noch"). Man könnte noch einen Schritt weitergehen. Für zukünftige risikobehaftete Techniken, die irgendwer "vermarkten" will, zuvor die an solche Personen (und ihre Erben) gebundene Schadenshaftpflicht. Daß die CO2-Problematik den Ölmultis schon in den 50er Jahren bekannt war, belegt ja, daß Risiken ziemlich prognostizierbar sind. Wer ein Kfz im Straßenverkehr betreibt, muß selbiges schließlich auch haftpflichtversichern.
Was die Umwandlung von Verbrenner- in Elektrokfz-Flotten angeht, sind Zweifel angesagt. Die Beschaffung und Verarbeitung der Rohstoffe für diese, die Errichtung der Fabriken, der Logistik und das ganze Drumherum bis hin zur Entsorgung dürften alles andere als CO2-neutral sein. Es ist wohl das ganze Dasein der Menschheit in den sog. entwickelten Volkswirtschaften, das an Konzepten wie der individuellen Mobilität zu Lande, zur See und in der Luft hängt, das zu hinterfragen wäre. Aber es ist eher eine Frage des Mind-Set. Mir konnte partout noch keiner erklären, wozu er nach Ägypten fliegt, nur um sich Pyramiden anzuschauen.
Andrerseits würde es "Mutter Natur" nicht kratzen, wenn eine Species, die die Zahl ihrer Individuen langzeitlich stabil ohne großen Impact auf die Umweltparameter hielte, sich gelegentlicher Technik-Eskapaden befleißigen wollte.