Im Prinzip gut beobachtet, aber teilweise die falschen Schlüsse
gezogen.
"Die Achtundsechziger haben gesiegt". Ist doch ein bißchen zu kurz
gegriffen und auch wenig aussagekräftig. Und es stimmt nicht. Von den
Idealen und Träumen der 68er ist kaum was verwirklicht. Im Gegenteil,
seit 1982 leben wir in einer Phase der Restauration.
Die 68er-Jahre (so etwa 1968-1978), waren erstmal das, was man heute
beschwört und angeblich gerne haben möchte: Eine Zeit des Aufbruchs
und der Bewegung. Was heute herrscht ist dagegen Stillstand,
besonders geistiger Stillstand.
Und dafür die 68er verantwortlich zu machen, trifft meines Erachtens
nur in einem Punkt zu: Da wo Prinzipienlosigkeit und die
uneingeschrängte Pflege des Ego zelebriert werden (Schröder und
Fischer, na klar, gut beobachtet. "Grüß mir deinen Hamster!" (wer mit
Letzterem nichts anfangen kann, sehe sich die Seite 3 der neuen
Titanic an. Möchte hier die (gelungene) Schweinigelei nicht
breittreten)).
Aber Prinzipienlosigkeit, Egoismus, Hedonismus, etc. sind nicht die
direkte Folge der politischen Freiheitsideale jener Zeit, sondern das
einzige Erbe der 68er, das in den vergangenen 25 Jahren der
Restauration überleben konnte, weil es der neoliberalen Ideologie in
den Kram passt (vielleicht sogar mit ihr identisch ist).
Und das was da überlebt hat, war die seinerzeit befreiende Erkenntnis
der Postmoderne, dass mechanisches Weltbild, Fixierung auf Technik
und Glauben an die Rationalität der Aufklärung als höchste Wahrheit,
am Ende angelangt waren. Die Postmoderne hat ein für alle Mal mit
absoluten Wahrheiten und endgültigen Fixpunkten aufgeräumt.
Und die verirrte Postmoderne hat nicht den Sprung geschafft in eine
Welt, in der der Mensch, seiner neuen Freiheit entsprechend auch die
nötige Verantwortung übernimmt, für sich und andere, und die Welt aus
einer globaleren Perspektive betrachtet. Sondern sie ist
steckengelieben in der Ideolokogie des "Anything goes". Nach dem
Motto: Wenn es schon keine absoluten Werte gibt und alles
Interpretationssache ist, na dann ist eben mein Standpunkt der
Richtige und mein Ego ist das Höchste. Wie immer, wenn eine
Entwicklung irgendwo stecken bleibt, wird das Ergebnis pathologisch.
Die Grünen sind ein Beispiel für diese Entwicklung. Die Fomulierung
eines Umweltbewußtseins war mal das Ergebnis eines offeneren,
weiteren, globaleren Blicks. Ist davon irgendwas verwirklicht?
Elsässer hat's geschrieben: 30 Jahre "Atomausstieg" sind ein Witz.
Was von den Grünen geblieben ist, ist (fast) allein das "Anything
goes" und der ungezügelte Egosimus von ein paar Funktionären.
gezogen.
"Die Achtundsechziger haben gesiegt". Ist doch ein bißchen zu kurz
gegriffen und auch wenig aussagekräftig. Und es stimmt nicht. Von den
Idealen und Träumen der 68er ist kaum was verwirklicht. Im Gegenteil,
seit 1982 leben wir in einer Phase der Restauration.
Die 68er-Jahre (so etwa 1968-1978), waren erstmal das, was man heute
beschwört und angeblich gerne haben möchte: Eine Zeit des Aufbruchs
und der Bewegung. Was heute herrscht ist dagegen Stillstand,
besonders geistiger Stillstand.
Und dafür die 68er verantwortlich zu machen, trifft meines Erachtens
nur in einem Punkt zu: Da wo Prinzipienlosigkeit und die
uneingeschrängte Pflege des Ego zelebriert werden (Schröder und
Fischer, na klar, gut beobachtet. "Grüß mir deinen Hamster!" (wer mit
Letzterem nichts anfangen kann, sehe sich die Seite 3 der neuen
Titanic an. Möchte hier die (gelungene) Schweinigelei nicht
breittreten)).
Aber Prinzipienlosigkeit, Egoismus, Hedonismus, etc. sind nicht die
direkte Folge der politischen Freiheitsideale jener Zeit, sondern das
einzige Erbe der 68er, das in den vergangenen 25 Jahren der
Restauration überleben konnte, weil es der neoliberalen Ideologie in
den Kram passt (vielleicht sogar mit ihr identisch ist).
Und das was da überlebt hat, war die seinerzeit befreiende Erkenntnis
der Postmoderne, dass mechanisches Weltbild, Fixierung auf Technik
und Glauben an die Rationalität der Aufklärung als höchste Wahrheit,
am Ende angelangt waren. Die Postmoderne hat ein für alle Mal mit
absoluten Wahrheiten und endgültigen Fixpunkten aufgeräumt.
Und die verirrte Postmoderne hat nicht den Sprung geschafft in eine
Welt, in der der Mensch, seiner neuen Freiheit entsprechend auch die
nötige Verantwortung übernimmt, für sich und andere, und die Welt aus
einer globaleren Perspektive betrachtet. Sondern sie ist
steckengelieben in der Ideolokogie des "Anything goes". Nach dem
Motto: Wenn es schon keine absoluten Werte gibt und alles
Interpretationssache ist, na dann ist eben mein Standpunkt der
Richtige und mein Ego ist das Höchste. Wie immer, wenn eine
Entwicklung irgendwo stecken bleibt, wird das Ergebnis pathologisch.
Die Grünen sind ein Beispiel für diese Entwicklung. Die Fomulierung
eines Umweltbewußtseins war mal das Ergebnis eines offeneren,
weiteren, globaleren Blicks. Ist davon irgendwas verwirklicht?
Elsässer hat's geschrieben: 30 Jahre "Atomausstieg" sind ein Witz.
Was von den Grünen geblieben ist, ist (fast) allein das "Anything
goes" und der ungezügelte Egosimus von ein paar Funktionären.