Rosk schrieb am 1. Oktober 2003 2:25
> > Und das hat man ja auch an solchen "Liberalen" Profaschisten wie Pim
> > Fortuyn gesehen, welche die westliche Freizügigkeit feierten - als
> > Paradigma der Ab- und Ausgrenzung nämlich und des
> > Überlegenheitswahns, der den "Krieg gegen den Terror" ebenso
> > rechtfertigen kann wie eliminatorische Tendenzen gegen "verklemmte
> > Kulturen".
>
> Ich teile Deine Kritik an Fortuyn.
o.k.!
> Das sollte aber nicht Anlass sein
> die Vorgeschichte zu den Ausfällen Fortuyns zu vergessen und warum
> Fortuyns Phrasen auf so fruchtbaren boden fielen.
>
> "Als vor wenigen Wochen in Rotterdam der Imam El-Moumni
> Homosexualität als "schädliche Krankheit für die Gesellschaft"
> angegriffen hatte, gab es wenig später gewaltsame Übergriffe
> marokkanischer Jugendlicher auf Schwule".
>
> http://www.freitag.de/2002/20/02200802.php
Fortuyn hat sehr geschickte Propaganda betrieben. Er suchte und fand
Unterschiede zwischen "richtigen" und "falschen" Holländern und wies
zudem auf die Populationsdichte des Landes hin ("16 Millionen sind
genug" - "Das Bott ist voll").
Und wenn es nicht das ist, dann ist es eben eine andere Kleidung und
andere Sitten (Kopftuch, Muezzin-Ruf, wie in D-Land z.Zt. diskutiert)
Entscheidend ist dabei, nicht Gründe, sondern Vorwände zu finden, um
den Spaltpilz innerhalb der Bevölkerung zu setzen.
Und längst hat die schnöde Rassenapartheid Ergänzung bekommen durch
einen kulturellen Überlegenheitsanspruch, für den Fortuyn stand, der
aber auch schon älter ist, wenn man sich die kriminelle
Kolonialgeschichte anguckt.
> Oder hältst Du etwa auch Homosexualität für eine schädliche Krankheit
> der Gesellschaft und befürwortest Du die Hetzjagd auf Schwule ?
> Sollen sich Schwule jetzt verstecken müssen, damit andere Kulturen
> sich nicht in ihrem Ehrgefühl verletzt sind.
Was soll die dumme Frage? Wer gegen Kulturfaschismus ist, ist für
Kulturfaschismus? Wäre ja wohl ein Widerspruch in sich, oder?
Selbstverständlich bin ich für Kulturkritik in alle Richtungen.
Nur über eines muss man sich im Klaren sein: wenn man NUR den
mittelalterlichen Imam im Auge hat, nicht aber den europäischen,
weissen und "aufgeklärten" Kulturfaschismus, DANN ist man auf einem
Auge blind.
Karl, der displayer
> > Und das hat man ja auch an solchen "Liberalen" Profaschisten wie Pim
> > Fortuyn gesehen, welche die westliche Freizügigkeit feierten - als
> > Paradigma der Ab- und Ausgrenzung nämlich und des
> > Überlegenheitswahns, der den "Krieg gegen den Terror" ebenso
> > rechtfertigen kann wie eliminatorische Tendenzen gegen "verklemmte
> > Kulturen".
>
> Ich teile Deine Kritik an Fortuyn.
o.k.!
> Das sollte aber nicht Anlass sein
> die Vorgeschichte zu den Ausfällen Fortuyns zu vergessen und warum
> Fortuyns Phrasen auf so fruchtbaren boden fielen.
>
> "Als vor wenigen Wochen in Rotterdam der Imam El-Moumni
> Homosexualität als "schädliche Krankheit für die Gesellschaft"
> angegriffen hatte, gab es wenig später gewaltsame Übergriffe
> marokkanischer Jugendlicher auf Schwule".
>
> http://www.freitag.de/2002/20/02200802.php
Fortuyn hat sehr geschickte Propaganda betrieben. Er suchte und fand
Unterschiede zwischen "richtigen" und "falschen" Holländern und wies
zudem auf die Populationsdichte des Landes hin ("16 Millionen sind
genug" - "Das Bott ist voll").
Und wenn es nicht das ist, dann ist es eben eine andere Kleidung und
andere Sitten (Kopftuch, Muezzin-Ruf, wie in D-Land z.Zt. diskutiert)
Entscheidend ist dabei, nicht Gründe, sondern Vorwände zu finden, um
den Spaltpilz innerhalb der Bevölkerung zu setzen.
Und längst hat die schnöde Rassenapartheid Ergänzung bekommen durch
einen kulturellen Überlegenheitsanspruch, für den Fortuyn stand, der
aber auch schon älter ist, wenn man sich die kriminelle
Kolonialgeschichte anguckt.
> Oder hältst Du etwa auch Homosexualität für eine schädliche Krankheit
> der Gesellschaft und befürwortest Du die Hetzjagd auf Schwule ?
> Sollen sich Schwule jetzt verstecken müssen, damit andere Kulturen
> sich nicht in ihrem Ehrgefühl verletzt sind.
Was soll die dumme Frage? Wer gegen Kulturfaschismus ist, ist für
Kulturfaschismus? Wäre ja wohl ein Widerspruch in sich, oder?
Selbstverständlich bin ich für Kulturkritik in alle Richtungen.
Nur über eines muss man sich im Klaren sein: wenn man NUR den
mittelalterlichen Imam im Auge hat, nicht aber den europäischen,
weissen und "aufgeklärten" Kulturfaschismus, DANN ist man auf einem
Auge blind.
Karl, der displayer