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  • Trent

mehr als 1000 Beiträge seit 24.07.2001

viel ACK...

Die heutigen sogenannte etablierten 68'er haben mit den Idealen von
damals sehr sehr wenig gemein, weil sich nun mal eine reaktionäre
Sozialisation nicht durch rein intellektuelle Einsichten in der
Jugend und vorallem in einer nach wie vor eher konversativen
Gesellschaft abstreifen läßt...
Genauso naiv ist deshalb der Wunsch nach der "guten alten Familie",
man muß sich
hierbei nur vor Augen halten, wie viel körperliche Gewalt in den
Familien in der ersten Hälfte des 20 Jhdt noch öffentlich akzeptiert
und praktiziert  wurde, welchen extremen Übergriffen und
Entrechtungen Frauen (Berufsverbot!, jaja,bei RAF-Symphatisanten
schreit man laut auf, aber das Frauen ihr Beruf selbts noch in den
Siebzigern von ihren Ehemännern verboten wurde...)ausgesetzt waren ,
um zu Erkennen, wie naiv solch ein Wunsch ist, vergleichbar der
Sehnsucht von weißen Südstaatler nach der guten alten Plantagenzeit,
wo sie noch die "Herren" waren und alles noch seine Ordnung hatte, in
diesem Sinne läßt sich auch ein Houllebecque begriffen, nämlich als
Pascha, der anachronistisch auf seine von den Großvätern vorgelebte
Lebensweise pocht, auch wenn diese zu Kosten der Autonomie anderer
geht.
Dabei rührt die momentan allgegenwärtige Entwurzelung und
Vereinzelung eben nicht aus einem Wettbewerb oder Ablösung von linkem
Liberalismus und Konvservatismus, sondern vorallem aus der perversen
kapitalistischen Konkurrenzsituation, aus der simplen Angst vor Armut
und Arbeitslosigkeit, die eben sämtliche Freiheiten des Liberalismus
aushöhlt und unterminiert.
Wir erleben gerade, egal ob es sich um Emanzipation oder
Gleichstellung aller Bürger handelt, einen furiosen
gesellschaftlichen Backlash.
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