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  • Nidda2016

340 Beiträge seit 20.12.2021

Impfpflicht - Ab 18, Ab 50, Beratungspflicht - weiteres Argument

Ein weiterer Forent hat mir freundlicherweise einen Link über eine sich besorgniserregend zuspitzende Lage gegeben:

https://www.zdf.de/nachrichten/panorama/corona-kinderaerzte-schuloeffnungen-triage-100.html

Ich denke, dass ist ein weiteres Argument für meine Prognose. Bevor ihr mir antwortet, zitiere ich nochmal einen älteren Thread von mir, indem ich auf viele der bereits gefallenen Antworten eingehe. Ich unterstreiche, dass ich denke, dass es das beste ist, wenn ihr euch für die Zulassung von wirksamen Impfstoffen derjeniger Hersteller einsetzt, gegen die ihr am wenigsten Bedenken habt, und dass ihr aus den bereits zugelassenen Impfstoffen denjenigen vormerkt, gegen den ihr am wenigsten Bedenken habt.

Durch ein Gerichtsurteil hat sich gezeigt, dass es die Leute nicht einfach hinnehmen, aussortiert zu werden, und das ist auch gut so. Jeder hat das Recht auf Leben, jeder hat das Recht geschützt zu werden und jeder hat das Recht auf eine Behandlung, wenn es unglücklicherweise trotz aller Vorkehrung doch zur Infektion mit schwerem Verlauf kommt. Ein anderer Forist hat hier mal erwähnt, dass man sogar die Impfpflicht eventuell einklagen könnte.

Es gibt also drei oder vier Möglichkeiten, wie es weitergeht

-allgemeine Impfpflicht
- eine Möglichkeit, von der ich aber nicht denke, dass sie die benötigte Impfquote bringt, ist eine Impfberatungspflicht
-Triagen
-weitere Lockdowns

Die allgemeine Impfpflicht ist das, was die Mehrheit befürwortet. Als Gegenargument wird gerne angeführt, dass wir uns alle paar Monate wieder impfen müssen - aber, leider, müsste man gegenhalten, dass dies dann nun mal so ist, da das Coronavirus sich keine moralische Grenze gesetzt hat. Es zeichnet sich ja ab, dass die Impfpflicht erst mal mit drei Spritzen beginnt. Vielleicht kommt das hier viel befürchtete Impfabo dann sowieso nicht. Als weiteres Gegenargument habe ich das Fehlen eines Impfregisters gelesen. Nun, wenn man alle Bürger zur Wahl anschreiben kann, kann man auch alle Bürger für einen Impftermin anschreiben, auf den die geimpften so reagieren können, indem sie einen Impfnachweis erbringen, zum Beispiel mit Hilfe des QR-Codes für das digitale Impfzertifikat. Nebenwirkungen? Es ist legitim, sich darüber Gedanken zu machen. Ein aufklärendes Gespräch darüber, worauf zu achten ist, was es für eventuelle Behandlungsmöglichkeiten gibt, mehr Alternativen an Impfstoffen und eventuell Anerkennungen von im Ausland erfolgten Impfungen mit von der WHO anerkannten Impfstoffen könnten hier vielleicht Abhilfe schaffen. Wer aus gesundheitlichen Gründen nicht geimpft werden kann, wird von der Impfpflicht befreit, es ist aber in seinem Interesse, wenn sich die anderen impfen. (Triage, Wellenbrechung). Aber geimpfte können sich und andere doch auch anstecken? Ja, aber (1) etwas seltener (2) mit milderen und (3) kürzeren Verläufen, sodass die Hospitalisierung geringer bleibt, und darauf kommt es an. Zudem auch die kürzeren Verläufe zum Abflachen der Kurve beitragen. Sanktionen in Kauf nehmen? Viele werden das alleine wegen des Stressfaktors nicht wollen. Die übrigen sollten sich überlegen, sich stattdessen dafür stark zu machen, dass der Staat die Hersteller ihrer Vorzugsimpfstoffe, z.B. Sinovac, ermutigt, Daten für die Zulassung einzureichen und, falls es dafür triftige Gründe gibt, Impfungen mit diesen anzuerkennen.
Zudem kann man die Impfpflicht auch an der Grenze abverlangen. Sprich: Wir wollen kein zweites Paraguay für Impfverweigerer sein. Kommt es durch das Bundesverfassungsgericht? Ich gehe davon aus, dass eine Impfpflicht so beschlossen wird, dass sie grundsätzlich durchkommen würde, abgesehen vielleicht von ein paar nachjustierungen. Wie bereits in der Einleitung erwähnt, wäre auch ein Fall denkbar, dass die Impfpflicht eingeklagt wird. GG Artikel 20 Abs. 4? Dieser Paragraph wurde eingeführt als Widerstandsrecht gegen ein mörderisches Regime (Nazis), und es schließt vermutlich auch den Widerstand gegen das SED-Regime mit ein. Sich aber darauf zu berufen, um Widerstand gegen eine Bürgerpflicht zu leisten (Impfen in einer Pandemiesituation), sehe ich hier keine Interpretationsmöglichkeit. Aber nehmen wir mal an, es gäbe sie. Wer sagt denn, wenn die eine Seite Widerstand gegen eine "Coronadiktatur" aus diesem Artikel herausliest, dass die andere Seite nicht ebenso daraus Widerstand gegen eine "Tyrannei der Ungeimpften" herauslesen könnte? Also: Kein Inflationärer Gebrauch dieses Paragraphen.

Ein etwas "sanfterer" Weg wäre vielleicht eine Impfberatungspflicht. (aber ohne, dass wir ein Paraguay werden (!) Idee: Termine zur Impfberatung werden zugewiesen, die wahrgenommen werden müssen. Hoffnung: Dass über die Impfberatung noch genug Menschen von einer Corona-Impfung überzeugt werden können.

Das habe ich neulich in einem Artikel vom Standard als Vorschlag gelesen.

Wenn das nicht genügend Leute zur Impfung motiviert, wird allerdings die Impfpflich unausweichlich kommen.

Weil: Was sind denn die Alternativen? Das wären "laufen lassen", oder eben nicht.

Laufen lassen
Das würde, nach allem was wir wissen, aber immer wieder zu Triagesituationen führen. Würde die Mehrheit das auf Dauer hinnehmen? Würden das diejenigen hinnehmen, die bei der Triage eine geringere Behandlungsperspektive haben? Nein, wie gerade gezeigt wurde, und das ist ihr Recht.

nicht laufen lassen
Das wird aber immer wieder Lockdowns und massive Freiheitseinschränkungen bewirken. Das würde eine Mehrheit sicherlich temporär hinnehmen - aber für alle Zeiten? Wer sagt uns denn, ob und wann es eine Mutation in eine harmlosere Variante geben wird?

Intensivkapazitäten aufstocken? Dafür, aber das dauert seine Zeit, Ausbildung, Materialbeschaffung usw. Außerdem sollte als Ziel die Vermeidung eines Aufenthalts in der ITS sein.

Ich denke daher, wir werden um eine allgemeine Impfpflicht nicht drumherum kommen.

Und wenn viele nicht mitmachen? Dann werden wahrscheinlich auf Dauer die Anreize noch erhöht.

Hätte man das vermeiden können? Vielleicht. Wenn man, obwohl man sich selbst nicht impfen lassen wollte, aktives Werben fürs Impfverweigern unterlassen hätte:

https://www.volksverpetzer.de/kommentar/schuld-an-impfpflicht-impfgegner/

Könnte man sie jetzt noch vermeiden? Vielleicht. Es böte sich eine Protestform an, die, wenn alle ohne triftigen Grund ungeimpften mitmachten, eine Impfpflicht zu Fall bringen könnte: Protestimpfen. Mit nur drei Stichen könnte man hier seinen Protest gegen die Regierung ausdrücken.

Weil gerne darauf hingewiesen wird, es wäre ja nie zur Triage gekommen: Hier nur einige Beispiele, die ich dieser Sichtweise entgegenhalte. Und oft wurde noch schlimmeres durch Lockdowns verhindert.

https://www.zeit.de/gesundheit/2021-11/kleeblatt-konzept-intensivstationen-betten-covid-19-faq

https://www.tagesschau.de/inland/corona-kliniken-111.html

https://www.derstandard.de/story/2000131230890/trauma-von-bergamo-italiens-erfahrungen-mit-triage-in-corona-zeiten

https://www.spiegel.de/wissenschaft/coronavirus-britische-kliniken-im-alarmzustand-a-a8fa8b72-3bac-4230-b9c2-b21034219bf1

https://www.stern.de/gesundheit/usa--aerzte-duerfen-covid-patienten-nicht-vom-beatmungsgeraet-nehmen-31547762.html

https://www.dw.com/de/peru-wir-sind-angeschlagen-als-mediziner-und-menschen/a-53502512

https://www.heise.de/forum/Telepolis/Kommentare/Warum-der-Egoismus-Vorwurf-an-Ungeimpfte-so-wenig-bringt/Nochmal-eine-Zusammenfassung-warum-die-Impfpflicht-kommen-wird/posting-40424144/show/

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (13.02.2022 11:59).

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