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  • Schlichtdenker

597 Beiträge seit 24.10.2014

Künstliche Aufregung

Nebenbei bemerkt-ich habe mich zwar impfen lassen,lehne jedoch die mit dem Thema verbundene Ausgrenzung ab,ebenso wie die Politik der Nadelstiche,um Menschen zu einem bestimmten Verhalten zu nötigen.
Hier ist jedoch die Aufregung unangebracht-es gibt ein Entgeltfortzahlungsgesetz.Wenn ein Arbeitnehmer aus entschuldbaren Gründen nicht arbeitet,hat er trotzdem Anspruch auf Fortzahlung seiner Bezüge-bei Urlaub,Krankheit(die ersten 42 Kalendertage),Bildungsurlaub,behördlich angeordnete Quarantäne(die z.B auch wegen Kontakt mit nicht-Covid19 Infizierten anderweitig Erkrankten erfolgen könnte) ist ebenfalls ein Grund,dass der Unternehmer das Entgelt fortzuzahlen hat.Der Grund der Quarantäne geht ihn schlicht nichts an-er hat es zu zahlen-ob der Arbeitnehmer geimpft oder ungeimpft oder HSV-Fan ist,ist völlig unerheblich.
Die Rückerstattung der geleisteten Entgeltfortzahlung an das Unternehmen ist streng genommen eine Subvention für Unternehmen.
Der eigentliche Skandal ist,dass eine Angelegenheit,die die Unternehmen betrifft,auf die Arbeitnehmer abgewälzt wird.
Das ist ähnlich wie im gesamten Niedriglohnsektor,wo völlig verwahrloste rechtliche Zustände herrschen.Ich habe reihenweise mit kleineren Betrieben zu tun,in denen grundsätzlich,z.T.aus Unkenntnis,z.T.aus Kalkül,450€ Kräften keine Lohnfortzahlung bei Urlaub gewährt wird,und auch Krankheit wird nicht vergütet-keine Arbeit,kein Geld.
Das ist dasselbe wie beim Mindestlohn-Zeitungszusteller sind einerseits z.T.davon befreit(bzw die Verlage,und die SPD ist ein großer Medienholdingeigner),zum anderen wird über die veranschlagten benötigte Zeit die veranschlagten Stundenzahl tricksend kleingerechnet.
Dass die Quarantänelohnfortzahlung so skandalisiert wird,ist ein Ausdruck einer sich immer mehr verbreitet habenden Haltung,in Kompromissen schöne Gesetze auf Papier zu schreiben und dann übereinzukommen,sie nicht anzuwenden und den Missbrauch nicht zu ahnden-ein Vorgehen,was der Webvideoproduzent Rezo z.B.auch mit dem Beispiel des im Munde geführten "Tierwohls" angesprochen hat,wo Gesetze,die seit 1992 bestehen,schlichtweg in Deutschland nicht angewendet werden.
Dieses heuchlerische Verhalten treibt die Leute geradewegs in die Verdrossenheit.
Würden Arbeitsgesetze grundsätzlich ernstgenommen und größtenteils prinzipiell befolgt,könnte dieses Thema überhaupt nicht so eine Scheinaufregung bewirken,da man wüsste,dass bei korrekter Anwendung der Gesetze keinem Arbeitnehmer ein Nachteil im Quarantänefall entstehen darf,ungeachtet seiner Impfhistorie.
Das "der Staat"(etwas plump verallgemeinert) meint,hier ein cleveres Druckmittel aus dem Hut gezaubert zu haben,deutet ja an,dass er vorher massiv versagt hat,dass überhaupt dieser Eindruck des Druckmittels entstehen kann.Das sollte auch gerade Brechmittel-Teflon-Wirecard Scholz als gelernter Arbeitsrechtler sich hinter die frisurenbedingt deutlich sichtbaren Ohren schreiben.

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