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  • jsjs

mehr als 1000 Beiträge seit 25.12.2019

@Novak: was soll die moralisierende Betrachtung?

"Solidargemeinschaft" ist der Euphemismus zu einem vom Staat initiierten und organisierten Kassenwesen, in das die Lohnabhängen per Zwangsversicherung einzahlen.

Da stehen nicht die Jungen den Alten, oder die Gesunden den Kranken bei. Die jungen Lohnarbeiter werden mit ihrem Lohn dafür haftbar gemacht, dass das Kapital für alte Lohnabhängige keine Verwendung (mehr) hat, und folglich auch keinen Lohn zahlt.

Es ist also nicht so, dass sich die famose Solidargemeinschaft auf alle Mitglieder der Gesellschaft erstreckt, oder dass der Reichtum der Gesellschaft dafür benutzt würde, in Not geratenen Menschen zu helfen.

Der Staat zieht Teile des Lohns ein, und sorgt mit der Umverteilung dafür, dass alle Lohnabhängigen mit dem Lohn auskommen müssen, den das Kapital als lohnend erachtet.

Von Solidarität zu sprechen ist also ohnehin ziemlich daneben.

Jetzt wird hier behauptet, dass dieser Präzedenzfall die Tore öffnet, ein Dammbruch bevorstehen könnte. Und das gelobte Recht(!) auf Lohnfortzahlung in Gefahr ist. Mag sein. Nur, warum wird kein Gedanke an die Gründe dafür verschwendet?
Statt lobend zu erwähnen, dass die Lohnfortzahlung erstritten wurde, also Teile der Gesellschaft nicht solidarisch mit Kranken sind, und nicht erst seit Corona und Quarantäne Anordnungen immer wieder in Gefahr ist, wäre es sinnvoll gewesen, sich zu überlegen, welche Art von "Besitzstand" man da eigentlich erstritten hat.

Andere Bevölkerungsgruppen dürften dann folgen, wenn es darum geht, den Gürtel enger zu schnallen

Natürlich werden die folgen. Das war schon immer so, und wird auch künftig so sein. Es ist das Prinzip einer Gesellschaft, in der der Lebensunterhalt einer ganzen Klasse als Kost gilt, und deswegen beständig minimiert wird.

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