Die deutsche Autoindustrie hat bei rechtem Lichte besehen keine Chance.
Verbrenner geht aus einschlägigen Gründen nicht mehr, und das E-Auto ist kein gleichwertiger Ersatz, weil der Nutzwert nicht mehr der gleiche ist. In Folge wird der Markt dort, wo schon seit eh und je "jeder Popel nen Opel fährt", insgesamt deutlich kleiner. Von der Umweltseite her betrachtet - und Umweltschutz ist ja immerhin der Grund, warum der Technologiewechsel überhaupt veranstaltet wird - wäre ein PKW-Bestand auf dem heutigen Niveau, nur eben mit E statt mit V, auch eher katastrophal, da die dafür erforderliche grüne Energie nicht bereitgestellt werden kann, und zwar um Längen nicht. Die ist nämlich übel aufwändig und somit schweineteuer.
Nun könnte die deutsche Autoindustrie alles daransetzen, sich auf diejenigen Märkte zu konzentrieren, wo der E-Auto-Absatz derzeit noch verlässlich steigt, also China. Dass sie dort jetzt nicht konkurrenzfähig ist, mag auch daran liegen, dass sie den Trend verschlafen hat. Der Hauptgrund ist es aber nicht. Ihr Renomee bezogen die deutschen Marken bislang aus der Kultivierung einer vergleichsweise komplizierten Technik. E-Autos sind aber technisch viel einfacher gestrickt - da gibt es nun mal nicht viel, das "den Unterschied macht". Es gibt daher auch viel mehr Konkurrenz - selbst Länder, die zu Verbrennerzeiten keine Chance gehabt hätten, gehen jetzt mit eigener Autoindustrie an den Start.
Deutschland ist irgendwie am Sack. Die Autoindustrie ist unser wichtigstes wirtschaftliches Standbein, aber sie hat keine Zukunft mehr. Dagegen ist kein Kraut gewachsen und war es auch nie; wir können bloß dabei zugucken, wie der Laden zugrunde geht.