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Avatar von tzefix
  • tzefix

mehr als 1000 Beiträge seit 12.05.2010

Den wichtigsten Punkt wieder einmal mehr vergessen.

Die Lebens- oder Nutzungsdauer eines Gutes.

Nachdem der Eimer Kohlen durch den Kamin gewandert ist, hat er bestenfalls null Wert - als CO2-Belastung sogar einen negativen Wert.

DAS ist doch der Punkt, den die ganzen Rechten und ganz Rechten immer erfüllt sehen wollen. der bleibende MEHR-Wert als Volks- oder persönliche "Leistung".

Dabei übersehen sie Folgendes: Der Bäcker erzeugt mit seinen Brötchen sicherlich einen Wert. Ohne wollen wir gar nicht leben. Aber so ein Brötchen, am ersten Tag nicht gegessen, verliert seinen Wert. Am 3. Tag nach dem Erzeugen sinkt der Wert bestenfalls auf den Wert von Schweinefutter, schlimmstenfalls auf den kalorischen Wert in der Müllverbrennung.

Ein Brötchen stellt also für einen Tag einen Wert dar, eine Frisur für eine Woche, die neue Hose für ein paar Monate, ein KFZ für ein paar Jahre, ein Haus für ein paar Jahrzehnte.

Die hoch geheiligten "bleibenden Werte" sind nirgends.

Die bisschen schlauer veranlagten Rechten und ganz Rechten versuchen die Argumentation dann von "bleibendem Wert" auf "geschaffenen Wohlstand" auszudehnen. Doch auch dieser geschaffene Wohlstand ist nicht bleibend, sondern muss ständig neu geschaffen werden - in einem komplizierten Prozess, der die gesamte Wirtschaft umfasst und der auch nur dann funktioniert, wenn der Wohlstand nicht ausschließlich bei den 10% der Reichsten landet.

Dabei wird ein guter Teil des Wohlstandes einfach von anderen Ländern und Menschen abgesaugt. Der Arbeitgeber saugt am Arbeitnehmer und fügt dessen Leistung zu seinem Wohlstand hinzu (und gibt nur einen Teil zurück). Das stärkere Unternehmen saugt am Schwächeren und diktiert Preise. Das stärkere Land saugt an Schwächeren, das gilt sogar innerhalb der EU, in welcher Deutschland aufgrund der im Verhältnis niedrigen Löhne zum "Exportweltmeister" wird und auf diese Weise die eigene Arbeitslosigkeit in die Importländer wie z. B. der Süden Europas verlagert. Und dabei ist noch nicht einmal die Rede von Lohndumping, wie es in den Schwellenländern üblich ist.

Deshalb sollte jeglicher "Wert" oder "Mehrwert" immer nur emotionslos rein wirtschaftlich betrachtet werden. Nicht emotional, nicht mystisch, schon garnicht nationalistisch. Alle diese Werte taugen nicht, sich besser zu stellen oder sich in die Opferrolle zu begeben. Und wer sich "geschaffenen Wohlstand" in Form eines Ferraris oder auch nur halbwegs billigen Porsche vor die Türe stellt, verhöhnt im Grunde auch nur die Habenichtse auf deren Leistung dieser Wohlstand basiert.

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