Reflexartig alles zu bezweifeln, was "von oben" kommt, ist töricht und infantil.
(Ende der Zitation aus dem Artikel)
Wenn ich nicht ALLES bezweifeln darf (egal ob reflexartig oder nicht) , was "von oben " kommt, dann MUSS ich IMMER auch einen gewissen verbleibenden Teil bedingungslos glauben
Und das wäre nicht weniger töricht und infantil.
Was also will uns der Autor des obigen Zitates damit eigentlich sagen oder suggerieren?
Etwa dass "Dauerzweifler" nur irrationale Psychopaten mit Verfolgungswahn sein können? Was ist aber wenn ich mehrmals erfahren habe, dass meine Zweifel zu recht bestanden und ich dann beschließe, ab jetzt nichts mehr ohne zu zweifeln einfach zu glauben? Bin ich dann deswegen ein psychopathisches Opfer von Verfolgungswahn?
Oder will er uns mit dieser Aussage nur verwirren?
Oder will er mit seiner Warnung vor dem spontanen bzw. intuitiven Zweifel damit etwa sagen, dass ich vor jedem Zweifeln stattdessen jeweils überlegen soll , ob in der jeweiligen Causa der Zweifel erlaubt und zulässig ist , oder ob es gerade besser ist, den Zweifel aus politstrategischen Tageserwägungen zu unterdrücken oder "vorläufig zurückzustellen.
Damit wäre der Zweifel vom aufklärerisch- erkenntnistheoretischen Prinzip zur Propagandastrategie verkommen.
Und der Autor würde hintergründig genau das Gegenteil der aufklärerischen Agenda bewirken (wollen) die er vordergründig vorgibt zu vertreten.
Sein ziemlich hinterhältiger rhetorischer Trick ist , dass wir alle bevor wir gegenargumentieren dürfen ( völlig ohne es bezweifeln zu dürfen) , sein Grundpostulat akzeptieren sollen, dass spontaner intuitiver Zweifel immer irrational , unvernünftig und argumentationsfrei wäre.
Ich überlege deswegen gerade, ob ich den Text überhaupt zu Ende lesen soll, aber ich glaube, die Neugier überwiegt.
Und dann überlege ich, ob ich Opfer einer geschickten rhetorischen Propagandastrategie geworden bin oder nicht. :-|
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (14.11.2021 16:24).