heinz tuechler schrieb am 14.11.21 06:05:
Ein bemerkenswert unsinniger Beitrag beginnt mit einem inhaltslosen Zitat.
Die Freiheit des Einzelnen endet dort, wo die Freiheit des Anderen beginnt.
Für sich genommen, ist das eine Trivialität.
Die Diskussion entspinnt sich üblicherweise an der Frage der Grenzziehung zwischen verschiedenen Personen.
In einen System in dem individuelle Gewalt (Weigerung sich impfen zu lassen) auf strukturelle Gewalt (Impfzwang) trifft, ist das Zitat eben nicht inhaltslos sondern essentiell. Es führt nur nicht zur Auflösung des Konflikts, sondern beschreibt ihn prägnant. Man kann das Zitat auch je nach Bedarf umdrehen.
Das Verschwinden von Toleranz in einer demokratischen Gesellschaft führt zu Radikalisierung der Gedanken und anschließend auch von Handlungen. Die sozialen Medien spielen bei dieser Entwicklung zweifellos eine große Rolle.
Es könnte von großem Vorteil sein, wenn sich jede Seite einen Rest von Zweifel bezüglich der selbst präferierten Haltung reserviert. Für den Fall, das man doch unrecht hat. Speziell in einer Pandemielage mit globalen Auswirkungen. In der Realität spielen solche Gedanken leider immer weniger eine Rolle. Die Radikalisierung schreitet fort. Wahrscheinlich müssen wir uns auf eine zunehmende Polarisierung in der politischen Kultur einstellen. Konsens als Auslaufmodell?