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mehr als 1000 Beiträge seit 12.09.2014

Re: Ich ziehe nicht in den Krieg

Nie war es aktueller als heute...
"Retro", oder so... mal sehen, wann die schicken braunen und schwarzen Uniformen wieder in Mode kommen. Aber erst, wenn die Schnabelmasken durch sind B-)

Wir haben uns die letzten Jahre doch schon längst "progressiv-regressiv" rückwärts bewegt in Richtung einer Feudalgesellschaft, die nun immer mehr ihren absolutistischen Wurzeln zustrebt.
Ging in der "Demokratie" die Macht vom Volke aus, so war dies für die Herrschenden eine unangenehme und hinderliche Fessel. Die wurde jetzt endgültig abgestreift und der Plebs in der irrigen Meinung gelassen, er hätte irgendwas zu sagen, nur um ihn zum einen ruhig zu stellen und zum anderen in Grabenkämpfen sich untereinander aufreiben zu lassen.
Wie verhindert man Revolution und Tyrannenmord als Tyrann am besten? Indem man die Revolutionäre sich in ideologisch verblendeten Auseinandersetzungen aneinander abreagieren lässt und fein im Hintergrund bleibt. Kommen die eigenen manipulativen Verflechtungen doch mal zu sehr ans Licht, dann hat man ja immernoch seine braven Schoßhündchen vom Format Heßling oder zeigt einfach mit dem Finger auf den deklarierten Feind und Paria. Wer will schon als braver Bürger mit "sowas" gemein sein?! Könnte einen ja den Besitzstand kosten...

Wir brauchen mittlerweile nicht mal den Vergleich mit den 1930er und 40er Jahren, sondern müssen eigentlich viel weiter in der Geschichte zurückgehen und verstehen lernen, wie es zu Pogromen gegen "Ungläubige" kam und wieder kommt. Da muss man sich auch nicht mehr mit scheinbarer Logik abmühen oder irgendwas faktisch belegen.
Alleine der Zweifel ist als Beweis mangelnden Glaubens genug, um ein durch Glaubensmangel in Frage gestelltes Ziel zu gefährden, somit der Zögernde und Zweifelnde automatisch in der Rolle des Feindes. Ein selbsterhaltendes System, das blinden Gehorsam aufbaut.

Die Reformation hat, wie auch in der Confessio Augustana eindrücklich belegt, an diesem Prinzip von blindem Glaube (sola fide), Quellenüberhöhung und Dogmatik (sola scriptura) und Untertänigkeit, bis hin zur Gnadenunterwerfung (sola gratia) (Gott, was Gottes ist, dem Kaiser was des Kaisers ist), wenig bis gar nichts geändert. Auch das Weltbild hat sich nur minimal verschoben, indem den einzelnen Schafen auf dem Weg zur Schlachtbank erlaubt wurde, von sich selbst mehr überzeugt zu sein, aber wehe, das Geblöke nimmt überhand und bringt Unruhe in die Herde...

99,8% aller Menschen wiesen, würde man sie ausgiebig genug diagnostizieren, eine Geisteskrankheit auf; die restlichen 0,2% liegen im Koma und können nicht diagnostiziert werden. (Übrigens gilt das gleiche auch für Krebserkrankungen; hat eigentlich jeder Mensch, nur bei den allermeisten schafft es der Körper selbst, diese in Schach zu halten. Dumm nur, wenn der geschwächt ist und nicht mehr hinterherkommt...)

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