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  • Emma Morgentau

199 Beiträge seit 30.05.2009

Re: Solidarität aus spieletheoretischer Sicht

"eine vernünftig begründete Darstellung zur Solidarität"

na ja, Prof. Dr. Christian Rieck ist Autor der Meinungsplattform Tichys Einblick, Wirtschaftswissenschaftler, die Spieltheorie ist ein in sich geschlossenes theoretisches Konstrukt, das Axiom der Theorie ist der Mensch als Homo oeconomicus, der individuell (egoistisch) rational handelt. Dass Menschen auch Instinkten und Impulsen folgen, ihre Entscheidungen auch von Ängsten, aber auch Empathie/ Mitgefühl usw beeinflusst sind, Menschen also auch nicht berechnend entscheiden, klammert die Spieltheorie aus.

Die Frage ist natürlich, wie lange die Gruppe egoistisches Verhalten toleriert/ duldet. Spätestens dann, wenn egoistisches Verhalten dem Überleben der Gruppe schadet, ist idR Ende im Gelände.

Drosten widerspricht auch ausdrücklich der Aussage hiesigen Autors, dass Herdenimmunität durch Impfung erreicht werden könne.

Die Erwähnung der Herdenimmunität steht zwar im Kontext als Analogie zur Herdendummheit. Die Frage, ob und wann Herdenimmunität durch Impfen erreicht werden kann, ist nicht behandelt worden.
Mangelndes Kontext- und Textverständnis, so wie selektives Herausfiltern und Verarbeiten von Informationen ist ebenfalls ein irrationaler Vorgang und so scheitert nicht nur die Spieltheorie auch an dieser Stelle an der Wirklichkeit. Da die Herdenimmunität im Fall Covid nicht so schnell und nicht nur durch das Impfen erreicht werden kann, stehen wir wohl tatsächlich in einem Wettlauf mit der Herdendummheit - je nach dem wie lange die Gruppe egoistisches Verhalten toleriert/ duldet u/o sich irrationales Verhalten durchsetzt. ( was wir ja mal nicht hoffen wollen)

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