Es gehört zum Informationszeitalter, dass die zugänglichen Informationen gefiltert, verfälscht und gefälscht werden. Zweifel an jeder Information sind also angebracht. Sogar Augenzeugen können sich irren. Umso mehr aber Schriftsteller, welche aus ihnen verfügbaren Informationen eine Geschichte machen. Meist ohne sich selbst noch die Mühe zu machen, weitere Erkenntnisse durch eigene Recherchen zu gewinnen.
Dem geneigten Betrachter solcher Geschichten täte es nicht gut, sie ohne jeden Zweifel daran aufzunehmen und zu glauben. Früher sagte mir mal ein Mathematiker, Zahlen kann man nicht manipulieren. 1+1 bleibt 2. Daran ändert sich nichts. Dem stimme ich zu. Aber man kann eine Zahl, insbesondere in einer Statistik, quasi beliebig deuten. Und man kann das Ergebnis einer Statistik durch einfachen Austausch der Parameter manipulieren.
Ich mache das mal an den Betten auf Intensivstationen fest. Man nimmt zum Zeitpunkt X eine prozentuale Belegungszahl, sagen wir mit Covid-19 Patienten und legt diese als Referenz fest. Diese ist zunächst einmal richtig, zum Zeitpunkt der Erhebung. Nimmt man nun 6 Monate später zum Zeitpunkt Y die gleiche prozentuale Belegungszahl und hat ein Interesse an deren Wachstum, greift man einfach in den tatsächlichen Bestand ein.
Reduziert man die zum Zeitpunkt X verfügbaren Betten bis zum Zeitpunkt Y wesentlich, erhöht sich damit die prozentuale Belegungszahl selbst dann, wenn die tatsächlich bis dahin vorhandenen Covid-19 Patienten weniger würden. Bleiben sie in etwa gleich, steigt die prozentuale Belegung sogar wesentlich an. Dieses kleine real existierende Beispiel zeigt uns, wie leicht wir selbst dann manipulierbar sind, wenn es um echte Zahlen geht.
Solche Manipulationen sind in vielen Bereichen an der Tagesordnung. Nicht erst seit der Corona Krise, es gab sie schon immer und auch nicht nur im Gesundheitsbereich. Ein gesundes Misstrauen gegenüber der Obrigkeit kann letztendlich nie schaden. Im Gegenteil. Hätten zum Beispiel 1939 viel mehr Menschen der damaligen Obrigkeit misstraut, sich gegen deren zweifelhafte Expansionspläne gewehrt, viel Leid wäre erspart geblieben.
Aus der Geschichte sollen wir lernen, hat man mir in der Schule beigebracht. Und ich habe wirklich daraus gelernt, alles zu hinterfragen, was mir die Obrigkeit erzählt. Auch wenn es auf den ersten Blick plausibel erscheint. Gewisse "Tatsachen" muss ich trotz widersprechender Erkenntnisse hinnehmen, weil die große Mehrheit sie nun einmal glaubt. Aber sollte ich meine Zweifel ablegen, wenn ich von deren Richtigkeit überzeugt bin?
Würde ich dann nicht auch alles verleugnen, was wir eigentlich aus der Geschichte gelernt haben sollten? Nur weil die überwältigende Mehrheit 1939 der Meinung war, der Führer macht alles richtig und zu ihrem Wohl, schon damals Zweifler übelst verfolgt wurden, waren deren Zweifel deshalb falsch?