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  • Michael Boettcher

mehr als 1000 Beiträge seit 18.07.2000

lieber Herr Eisenberg …

… Sie müssen jetzt unter Umständen ganz stark sein. Ich lese in Ihrem Artikel:

Ich fürchte, wir werden die Herdendummheit deutlich früher erreichen, als die Herdenimmunität in Bezug auf eine Infektion mit dem Sars-CoV-2-Virus. Der Zustand der Herdendummheit wäre einer, in dem sich die Mehrheit der Bevölkerung in einem Bewusstseinszustand befände, der sich gegen die Korrektur durch die Wirklichkeit perfekt abgedichtet hätte.

Wenn Sie nachgeschlagen hätten, was „Herdenimmunität“, besser „Herdenschutz“ bedeutet, wie man sie erreicht und wie komplex das ggf. ist, so hätten Sie sich diesen Satz vermutlich verkniffen, was Ihren Artikel allerdings nicht gerettet hätte. Ganz grob: Wenn in einer Herde (Population) ein größerer Anteil „Immunität“ gegen eine die Herde bedrohende Erkrankung erlangt hat, so schützen die immunen Individuen zum Teil mittelbar auch die, die die Erkrankung noch nicht durchgemacht haben. Anstelle durch eine Erkrankung kann/soll eine Impfung diesen Zustand erreichen helfen, ohne dass man die negativen Folgen der Krankheit erleben muss. Das Problem: die Krankheit/Impfung muss dazu für eine nennenswerte Zeit sterile Immunität bei den betroffenen Individuen erreichen. Genau dies ist aber offenbar bei den gegen CoVid19 Geimpften nicht der Fall. Daher ist der Versuch uns aus der Pandemie zu impfen mehr oder weniger zum scheitern verurteilt. Der geschätzte Virologe Drosten weiß das ganz offensichtlich, wenn er in seinem Podcast am 03.09.2021 sich dahingehend äußert, dass er sich nach einer Impfung mehrfach (!) mit dem Coronavirus infizieren will um zu erreichen, dass er daran nur noch alle paar Jahre relativ leicht erkranken kann. Das prognostizierte Scheitern macht die Impfung nicht wertlos, sie sorgt bei vielen immerhin dafür, dass sie weniger schwer erkrankten. Allerdings ist es unsinnig allein auf die Impfung zu setzen, gar eine „moralische Pflicht“ zu solcher zu postulieren. Solche Forderungen dienen wohl vor allem dazu die Gefühlswelt derjenigen zu beruhigen, die sich haben impfen lassen und nun ungeduldig darauf warten, dass eintritt, was man ihnen versprochen hat. Statt zuzugeben, dass das einseitige setzen auf die Impfung mit einem Versprechen gekoppelt wurde, das nicht einlösbar ist, und auch nicht sein wird, versucht man sich im „Sündenbockschiessen“ in dem man mit dem Finger auf die zeigt, die angeblich Schuld daran sind, dass die Situation ist, wie sie ist. Das ist ein sehr durchsichtiger Versuch, dessen ständige Wiederholung ihn nicht wahrer macht. Inzwischen deutet sich u. U. an, dass es zwischen der Impfquote und dem Anstieg der Neuerkrankungen keinen Zusammenhang gibt.

Increases in COVID-19 are unrelated to levels of vaccination across 68 countries and 2947 counties in the United States" ,September 2021
https://link.springer.com/article/10.1007/s10654-021-00808-7

M. Boettcher

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