Reflexartig alles zu bezweifeln, was "von oben" kommt, ist töricht und infantil. Ein solcher einschnappender Zweifel-Reflex stellt die Kritik "auf dieselbe Stufe wie die Verdauung", hat der österreichische Kabarettist und Schauspieler Josef Hader unlängst gesagt: "Verdauung passiert frei von Argumenten und im Bauch. Das sollte Kritik nicht."
Ach Hader ...ja wirklich gut.
Genauso allerdings, finde ich, ist auch ein 'Einspruch' vom Bauchhirn nicht einfach nur wegzuwischen.
Bei uns ist derzeit kein Ingwer zu bekommen. Verständlich, wenn mensch bedenkt, daß der unterstützend das Immunsystem stärkt.
Es tut weh, wenn man hier postings zu lesen bekommt, in welchen Menschen aus der intensivmedizinischen Praxis sich äußern, und dafür von den Reitschuster-Freunden quasi virtuell 'den Vogel gezeigt' bekommen.
An anderer Stelle hieß es mal, es könnte uns vielleicht nicht schaden, mal wieder etwas mehr Demut zu zeigen. Vielleicht hat einem ja einmal jemand das Leben gerettet, und hinterher war man dankbar&froh darum.
Manchmal kommt mir das so vor, als 'anästhesierten' "wir" uns im Wegschauen - kann ja nicht sein, was nicht sein darf, und diese 'Schockstarre' die entsteht( oder: wenn man das mal miterlebt hat, wie manchmal Menschen sich an einem Unfallort verhalten ( haben): Stehen da im Rund und schauen einfach- stehen da wie erstarrt. Manchmal genügt dann, wenn einer hingeht und sagt: "Ja hat eigentlich schon wer die Rettung gerufen?"
So ein Satz kann schon lösend sein - die Starre lösend.
Ich wäre dafür daß man beispielsweise Erste-Hilfe-Kurse verpflichtend
- für alle - (über das Alter- ab welchem und bis zu welchem könnt ja diskutiert
und sich dann auf etwas verständigt werden) einführt; und dann in regelmäßigen Abständen wiederholt.
Gestern im Hörfunk einer Diskussion zum Thema Impfbefürworter und Impfgegner zugehört. Da kam u.a. ein ehemaliger BW-Soldat zu Wort. Hat er sich gefragt: Warum hat man den Zivildienst abgeschafft? Das sei- anbetrachts der derzeitigen Situation deutlich zu sehen- doch alles andere als hilfreich gewesen.
Das 'von oben' ( also von Regierungsseite her) darf also hinsichtlich mancher Aspekte schon in Zweifel gezogen werden. Christoph Süß hats neulich in 'quer' schön am Beispiel der dauernd auf 'grün' stehenden (KKH) Ampel so gebracht: Umschalten auf rot tuts erst, wenn die Martinshörner der Sanis schon zu hören sind.
Man sollte also in einem demokratischen Gemeinwesen der Führung nicht vertrauen, und schon gar nicht blind, sondern all ihre Handlungen und Entscheidungen auf ihre Vernünftigkeit überprüfen. Man sollte in einer wahrhaften Demokratie auch lernen, wie man den Gehorsam verweigert, wenn sich Entwicklungen anbahnen, die auf eine neuerliche Barbarei hinauslaufen.
Auf der anderen Seite:
https://www.spiegel.de/kultur/waldorfschule-und-impfgegner-in-steiners-sekte-a-8242889d-190f-479f-bf6d-a22ccab54013?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE
Verbieten kann man all das ja auch nicht. Und warum auch?
Das ist halt: manch eines oder manch einer ihr Glaube.
'Den Raunern' sich verweigern, das kann mensch schon.
Gefährlich werden die dann, wo sie andere gefährden.
Um sich aus Situationen, die einem nicht gut tun zu befreien
also: weg auch von too much information (social media): Distanz!
Mich erinnert manches ein wenig auch an eine Szene in einem Lied von Laurie Anderson. Sie sitzt ( zwischen zwei Polizisten) in einem Verhör.
Der eine redet von rechts auf sie ein, der andere von links.
Sie muß sich also, um die jeweiligen Fragen zu beantworten - jeweils nach links und jeweils nach rechts wenden.
Und völlig egal was sie sagt, so beschrieb sie es, kommt für den die Szene beobachtenden Betrachter nur eines dabei heraus:
'no - no - no - no'
Sie bringen in Ihrem Artikel das Beispiel vom Grizzly und den Jungs.
Das dürfte wohl der gnadenlose Wettbewerb ( im Kapitalismus) sein.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (16.11.2021 13:54).