https://de.wikipedia.org/wiki/Medienkritik#Geschichte
Erste als Medienkritik zu bezeichnende Ausführungen finden sich bereits in den Schriften von Platon um 400 v. Chr.[5] Mit dem Aufkommen der ersten Zeitungen Ende des 16. Jahrhunderts[6] wurde die Grundlage für die Kritik am Medienobjekt geschaffen: "Die Geschichte der Medienkritik ist so alt wie ihr Gegenstand".[7] Die neuere Deutsche Geschichte nennt als herausragendes Ereignis die Kritik an der Bildzeitung in der Anti-Springer-Kampagne der Studentenbewegung der 1960er Jahre. Im Jahr 1977 recherchierte Günter Wallraff undercover bei Bild, um deren manipulierende und informationsverfälschende Praktiken aufzudecken. Seither wurde Medienkritik auch zum Thema bei Kabarettisten wie etwa Dieter Hildebrandt, Georg Schramm, Harald Schmidt, Oliver Kalkofe, Oliver Welke und satirischen Zeitschriften wie Titanic.
Wichtige medienkritische Arbeiten kamen in den USA von Noam Chomsky und Neil Postman. Dort wurde in den 1960er-Jahren Ombudsleute installiert, die Medienkritik aus der Gesellschaft aufnehmen sollten. Online-Zeitschriften wie Salon.com und Slate.com fungierten ab 1995 bzw. 1996 als medienkritische Publikationen.[8] In Frankreich wurden in den 1990er-Jahren medienkritische Kollektive wie Action critique médias (1996) gegründet, und es erschienen das Buch Les nouveaus chiens de garde (Die neuen Wachhunde) von Serge Halimi, die medienkritische Zeitschrift Pour lire pas lu und medienkritische Dokumentarfilme von Pierre Carles.
Seit Ende der 1990er Jahre mit dem Aufkommen des Internets übt das Publikum verstärkt selbst Medienkritik, etwa in Weblogs. Durch zunehmende Bedeutung der Sozialen Medien rücken seit Anfang der 2000er Jahre auch Blogger und Plattformprovider wie etwa Facebook, Twitter und Google mit ihrer Rolle als kontrollausübende Instanz in den Fokus der Medienkritik.[9][10]