crumar schrieb am 8. März 2010 12:10
> Du rekapitulierst immer wieder und bis zum Erbrechen das israelische
> Narrativ:
> > Oder als wäre es Israels Schuld, dass es 1948-49 statt einer Einigung
> > zum Krieg gekommen war,
> Dass es nämlich eine Einigung aus arabischer Sicht habe geben können,
> in der KOLONIALMÄCHTE ihnen diktieren, wie ihre Grenzen aussehen und
> wer sich ihr Land aneignen kann.
Hmm, also grundsätzlich hast du natürlich recht, dass auf ein Land
zunächst einmal ihre Einwohner ein Anrecht haben und nicht
irgendwelche Kolonialmächte oder Einwanderer.
Aber die Lage ist hier doch etwas komplexer:
- zum Zeitpunkt, als der Zionismus entstand, war Kolonialismus eine
unhinterfragte Tatsache. Die Juden, die in Palästina ihre nationale
Heimstätte errichten wollten, waren damals also weder besser noch
schlechter als alle anderen Europäer.
- im Unterschied zu den Vertretern der europäischen Kolonialmächte
hatten die Juden 1947 nicht die Option, wieder in ihre Heimatländer
zurückzukehren, bzw. es war ihnen nicht zumutbar. Insofern war der
UN-Teilungsplan zwar diktiert, aber nicht unfair, sondern ein
Versuch, eine für alle erträgliche Lösung zu finden.
- die Araber hatten damals die Wahl, auf einen relativ kleinen Teil
ihres Landes zu verzichten und sich damit Frieden zu erkaufen. Auch
wenn der Teilungsplan für sie eine Zumutung war, wäre es die
vernünftige und auch für sie bessere Lösung gewesen, ihn zu
akzeptieren.
Deshalb halte ich es schon für angemessen, die Araber für die
Nichtannahme dieses Plans zu kritisieren. Aber natürlich gebe ich dir
recht, dass der Kolonialismus-Hintergrund des Nahost-Konflikts
thematisiert werden muss, weil das ein Schlüssel zu seinem
Verständnis ist.
> Du rekapitulierst immer wieder und bis zum Erbrechen das israelische
> Narrativ:
> > Oder als wäre es Israels Schuld, dass es 1948-49 statt einer Einigung
> > zum Krieg gekommen war,
> Dass es nämlich eine Einigung aus arabischer Sicht habe geben können,
> in der KOLONIALMÄCHTE ihnen diktieren, wie ihre Grenzen aussehen und
> wer sich ihr Land aneignen kann.
Hmm, also grundsätzlich hast du natürlich recht, dass auf ein Land
zunächst einmal ihre Einwohner ein Anrecht haben und nicht
irgendwelche Kolonialmächte oder Einwanderer.
Aber die Lage ist hier doch etwas komplexer:
- zum Zeitpunkt, als der Zionismus entstand, war Kolonialismus eine
unhinterfragte Tatsache. Die Juden, die in Palästina ihre nationale
Heimstätte errichten wollten, waren damals also weder besser noch
schlechter als alle anderen Europäer.
- im Unterschied zu den Vertretern der europäischen Kolonialmächte
hatten die Juden 1947 nicht die Option, wieder in ihre Heimatländer
zurückzukehren, bzw. es war ihnen nicht zumutbar. Insofern war der
UN-Teilungsplan zwar diktiert, aber nicht unfair, sondern ein
Versuch, eine für alle erträgliche Lösung zu finden.
- die Araber hatten damals die Wahl, auf einen relativ kleinen Teil
ihres Landes zu verzichten und sich damit Frieden zu erkaufen. Auch
wenn der Teilungsplan für sie eine Zumutung war, wäre es die
vernünftige und auch für sie bessere Lösung gewesen, ihn zu
akzeptieren.
Deshalb halte ich es schon für angemessen, die Araber für die
Nichtannahme dieses Plans zu kritisieren. Aber natürlich gebe ich dir
recht, dass der Kolonialismus-Hintergrund des Nahost-Konflikts
thematisiert werden muss, weil das ein Schlüssel zu seinem
Verständnis ist.