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  • kamka

mehr als 1000 Beiträge seit 01.05.2002

Kann ein Katholik Rom mehr dienen als seiner deutschen Verfassung?

Der Staat der Deutschen steht und fällt
mit der Treue der Bürger zu den Grund-
rechten der Verfassung: Würde, Freizü-
gigkeit, Meinungsfreiheit, freie Ent-
faltung der Persönlichkeit u.v.a.

Leugnet die Mehrzahl der Bürger eines
oder mehrerer dieser Grundrechte, so 
würde sich der Staat der Deutschen binnen
kurzer Zeit grundlegend verändern.

Nun aber gehören Millionen Deutsche auch
bekennend einer streng hierarchisch ge-
führten Institution an die ihren Obersitz
in Rom hat. Die Direktiven aus Rom sind 
für alle Bekennenden verbindlich. 

Bei einigen Werten in ihrer Ausübung kann
aber der Bekennende (wie z.B. bei der
sexuellen Praxis) in schwere Nöte kommen.
So urteilt z.B. die römische Kirche nach
der Bibel eine andere sexuelle Orien-
tierung als verwerfliche Sünde.

Der/die Bekennende kommt also in eine
schwere Bedrängnis: wem soll sich die/der
Bekennde nun mehr verpflichtet fühlen:
Rom oder der deutschen Verfassung? Margret
Boveri hat aus ihrem Erlebnen darüber in
einem Buch diesen Konflikt näher beschrie-
ben: Verrat im XX. Jahrhundert.

Dabei erkannte sie, wie zwei Geisteshaltungen,
gepägt durch starke Bindungen, geradezu zum
Verrat verleiten, ohne den Verrat an seiner
eigenen Gruppe als moralisch verwerflich zu
empfinden.   
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