yamxs schrieb am 28.08.2023 09:01:
Ein Stapelgabelfahrer ist im deutschen Sinne auch keine Fachkraft, sondern eine Hilfskraft.
Ja man kann diskutieren über 'Fachkraft' und 'Hilfskraft'.
Mir gings ja auch um zwischenmenschliche Wertschätzung.
Da ist der Mann, der den Stapler steuert oder eben auch die Frau, die den Steinbock mit der Auffangwanne lenkt, Arbeiter oder Arbeiterin und wird dafür von neoliberalen
Dummschwätzern eben als 'weniger wertvoll' angeschaut, man treibt Spott über die
Arbeiter und Arbeiterinnen, und ich finds widerlich.
Zum Gabelstablerfahren benötigt man eine einwöchige Ausbildung, die sich 90% mit Arbeitsschutz beschäftigt.
Die Probleme liegen auf andere Ebene, viele einbfache Berufe, wie der des LKW- Fahrers,
LKW Fahrer? Es könnte sein, daß man da bezüglich der Einordnung einem Irrtum unterliegt !? Aus meiner Sicht sind das facherfahrene Leute, die sich auch immer weiterbilden müssen. Ich kann mir bspw. nicht vorstellen, daß etwa (*)Schwerlasttransporte
zu fahren so mit links zu wuppen ist, ebenswenig wie es leicht ist, verunfallte LKWs zu bergen ( mit Kran und THW dabei) - also alles in allem kann das sehr wohl sowohl ein Knochenjob sein wie auch einer bei dem Du Überblick und Voraussicht brauchst weils auch um Verantwortung dabei geht, und das nicht nur für dich und Cheffe und Ware, sondern auch um im Straßenverkehr mitbeteiligte Mitmenschen.
sind bürokratisch so überfrachtet und angeordnete Ausbildung so extrem teuer,
Da stimm ich zu. Man braucht Unterstützung auf dem Weg - und manchmal hatt' man Glück, weil da Menschen waren, die einem halfen auf dem Weg.
das es das Klientel, welches für solche einfachen "Jobs" in Frage kommt, es einfach intellektuell udn finanziell oft nicht mehr in die Reihe kriegt.
Ist das so?
Je nun, da bin ich leider überfragt, vielleicht fasst mein Horizont das ja auch nicht, aber ich hab mal gehört, daß es Leut' gibt, die liegen lieber den ganzen Tag lang ihren Eltern ( Hotel Mami und Papi) auf der Tasche trotz hohem Intelligenzquotienten( oder: wegen?) und bemitleiden sich gern selbst, wie 'schlecht' es ihnen doch erginge - und wer arbeitet ist 'doof'; aber das ist sicher nur ein Gerücht statt ein vollwertiges Gericht....und auf der anderen Seite gibts Leute, die trotz schwererem Stand seitens der sozioökonomischen Ausgangsbedingungen ( bspw. bei alleinerziehendem Elternteil aufgewachsen o.ä.) durchaus "ihre (*)Scheine ( und nicht nur einen...) in der Tasche haben". Also intellektuell, naja ...aber hey: ist doch ein tolles Land, Deutschland, - wo der prophetische Kanzler ja auch weiß, wer in die Hölle, aus der Hölle oder wo auch immer her oder wo auch immer hin zu verorten ist; da brauchts weder Navi noch Landkarte?
Für solche "Jobs" braucht man weniger Theoriewissen, sondern ein gutes Gefühl für das was man tut..... und das Eine istselten mit dem andern Kompatibel.
...?...Man verwächst sozusagen mit seinen Aufgaben. (Und alles, was nicht Scania ist, ist sowieso kein LKW, hehe :) ( scnr)
Was das Handwerk betrifft, ja man hat lange zuwenig ausgebildet, aus verscheidenen Gründen. Durch den Zusammenbruch der DDR gab es einfach genug, bestens ausgebildete, Arbeitskräfte, die auch für wenig Geld arbeiteten.
Anekdote:
...manche zuvor unter Tage oder ebenso beim Tunnelbau ( in der Schweiz )
Und wurden dann, bspw. von manchen neoliberal eingestellten Jungschen auf westlicher Seite für 'doofe Ossis' gehalten...und der Sohn von Westchef meinte, wer auf dem Golfplatz glänzt, ist gesellschaftlich mehr wert und wichtiger für die künftigen Generationen
Die Lehrausbildung wurde immer mehr mit Bürokratie überfrachtet und so verteuert. Und ein weiterer Punkt ist die Konkkurenz mit der Industrie um die Lehrlinge. Viele Bereich des handwerks können einfach nicht mit den hohen Lehrlingsvergütungen mithalten, und vor allem in den Ballungsräumen ist es dadurch schwer überhaupt Lehrlinge zu finden.
Die Problematik bei der Ausbildung in Ballungsräumen stellte sich uns in den edit: Neunzigern so dar: gehste in eine sehr große Firma, um bspw. Dachdecker zu lernen, kanns dir passieren, daß dich ewig nur zum Kaffeeholen ( Brotzeitholen) schicken weil bist ja 'der Stift' - und lernst da nicht zu gut.
Beste Erfahrungen also mit dem Handwerksbetrieb auf dem Land gemacht.
Nah dran am Meister, gut wenn einer noch Spengler ist, der von Himmel&Hölle auch
etwas versteht; In Bayern musst' man ja durchaus auch mal 'dem Herrn' näher kommen
also auch etwas davon verstehen, den Kirchtürmen aufs Dach zu steigen ;)
Weiterhin kommt dazu die Bildungspolitik, die versuicht, möglichst jeden auf Gymnasium und ins Studium zu heben.... wer das Abi hat, bzw ein Studium, wird iaR nicht Maurer oder Zimmermann...
Meiner Erfahrung nach liegts da schon auch oft an Eltern, die der Meinung sind, auf Biegen und Brechen ( des Nachwuchses) soll der werden was sie sich für ihn oder sie vorstellen. Nicht gut, wenn Eltern solcherart Druck aufbauen ( und dann wundert man sich wenn die ja auch aus sogen.'besserem Haus' stammenden Jungen zu Drogen greifen-Pillen, um den Leistungsdruck damit zu bewältigen)
Im Endeffekt ist es eine völlig falsch, rein auf die Industrie, auf eine Konzernwirtschaft ausgerichtete, verfehlte Wirtschaftspolitik der letzten fünfzig Jahre, die hier zum tragen kommt.
Industrial desease geht ja schon länger...
Mir sagte man dazu des öftern ein: "It's capitalism', stupid" und man hat Morello im Ohr ( 'The ghost of Tom Joad') denn ohne Musik ist das Leben auch nix - warum? Weil man auch aus den entsprechenden Inhalten lernen und verstehen kann.
Und wo der Bauer früher im Märzen ( Bauernregeln und so, auf die konnt man sich noch verlassen, Ackerraine war'n da auch noch da...) "die Rösslein anspannt' " türmt sich heut' ein Schwarzer Felsen-> und Friederich zieht ins Land, mglw. in Vorfreude schon fröhlich pfeifend, was er vllt. von Larry lernte.
Sry, ich schweife ab.
Eine gute Woche, trotz alledem
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (28.08.2023 10:06).