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  • unbekannter Benutzer

358 Beiträge seit 31.07.2023

Vielleicht kommt ja irgendwann mal die Nachricht an:

"Mensch - Material - Maschine"
Müssen immer in ausreichender Menge zur Verfügung stehen, damit am Ende ein wertschöpfender Prozess stattfinden kann. Fehlt es an einer Stelle, fällt die Wertschöpfung eben aus und es entstehen Unkosten für den Unternehmer.

So simple Binsen sollten eigentlich an einer allgemeinbildenden Einrichtung vermittelt werden, und zwar bereits an Hauptschulen und allen höheren Schulen. Dann gibt's auch keine depperten Entscheidungen im Sinne von "wir müssen sparen, egal, was es kostet."

Der Klassiker dieser Tage ist meistens nicht der fehlende Arbeiter (Mensch), sondern das fehlende Material. Seit Corona sind die Lieferketten, die sowieso schon vorher strapaziert waren, vielfach schwer beschädigt worden und manches Material hat Vorlaufzeiten von 30, 40 und mehr Wochen. Einen Auftrag zeitnah zu bearbeiten ist also nur möglich, wenn man das Material ein Dreiviertel Jahr zuvor bestellt hat und hoffentlich nicht so knausrig war und auf Stückzahl genau beschafft hat. Denn fällt ein Bauteil aus, bleibt das Los am Ende stehen oder der Kunde wird unterliefert - es entstehen Kosten. In meinem Gewerbe sind das teilweise Nullkomma-Cent Beträge für manche Bauteile (Widerstände, Kondensatoren etc), aber die 500,- Euro Baugruppe kann nicht fertiggestellt werden, wenn etwas davon ausgegangen ist. Nachbestellung bedeutet: 30 - 40 Wochen Wartezeit. Tja.

Beim Personal fährt man praktisch den gleichen Stiefel: man bildet nicht aus und hofft, der Markt regelt alles. Aber wenn keiner mehr ausbildet, gibt es auch keine neuen Fachkräfte. Wo sollen denn die Maurer, Elektriker, Bäcker, Maschineneinrichter, Mechatroniker und co herkommen, wenn sie keiner mehr ausbilden will, weil "zu teuer"? Bezahlung ist auch so ein Thema: steht doch mal ein Bewerber auf der Matte, muss der 100% auf die Stelle passen, idealerweise gibt er sich mit dem Mindestlohn zufrieden und kommt gern zu unbezahlten Überstunden rein bei 24 Tagen Jahresurlaub. Besch**ßt dann die Stechuhr auch noch um 15 Minuten weil die Buchhaltung nicht genauer rechnen will, freut sich der Arbeitgeber und der Bewerber runzelt die Stirn - und sagt dankend ab.
Alles schon erlebt, wenn auch nicht in Kombination.

Entlohnung ist aber nicht alles: die Arbeitsbedingungen sind genauso zu thematisieren. Arbeitnehmer kommen nicht zur Schinderei ins Geschäft, sondern um ihre Lebenshaltung zu finanzieren. Arbeitspakete sind so aufzuteilen, dass sie in der Zeit zu schaffen sind und nicht permanent den Arbeitnehmer über- oder unterfordern. Sonst sucht der- oder diejenige sich bald was Neues. Auch die Anzahl der Arbeitstage, Schichten o.ä. spielen mit rein und auch körperliche und seelische Herausforderungen gehören thematisiert: die Pflegebranche garniert die Arbeitsbedingungen mit langen "Wochen" (gern 10 Tage am Stück), Schichtwechseln und hohe Belastungen für Physis und Psyche. Von "angemessener Bezahlung" kann man da nicht sprechen, wenn's 2.500,- Euro brutto gibt zzgl. stark steuerlich belasteter Zuschläge.

Alles in allem führt das eigentlich zu folgenden Aussagen:
ERSTE REGEL: "Erwerbsarbeit muss sich lohnen"
ZWEITE REGEL: "Erwerbsarbeit darf nicht kaputtmachen"
DRITTE REGEL: "Wirtschaftlichkeit des Betriebs ist nicht das Risiko des Arbeitnehmers"

Die drei Grundregeln sollten beherzigt werden, denn sonst gilt folgende Aussage:
EINZIGE REGEL: "Soll doch der Chef selber seinen Scheiß machen."

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (28.08.2023 15:38).

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