bachmerat schrieb am 14. Juli 2014 19:55
> Es sollte endlich mal ein Ende haben Juden andauernd mit
> Samthandschuhen anzufassen
Zitat:
"(..)Die Forderung nach einem "Schlussstrich"
Gab es unmittelbar nach dem Krieg in Deutschland noch eine
grundsätzliche Mehrheit dafür, dass die Verbrechen der
Nationalsozialisten beim Holocaust gesühnt werden müssten, so griff
die Tendenz später immer weiter um sich, die Leiden der deutschen
Bevölkerung, etwa durch den Bombenkrieg, gegen das Leid der Juden
aufzurechnen. Mit zunehmenden Abstand zum sogenannten Dritten Reich
nahm in der westdeutschen Bevölkerung der 60er und 70er Jahre auch
der Wunsch zu, einen "Schlussstrich" unter die Verbrechen der Nazis
zu ziehen. Das heißt, nur eine Minderheit war der Meinung, dass die
NS-Verbrechen weiter verfolgt werden sollten. Auch die Fernsehserie
"Holocaust", die für ein paar Jahre diesen Trend durchbrach, brachte
in dieser Hinsicht keinen grundsätzlichen Wandel.
Woran liegt das? Die Forschung sieht in einem wenig gefestigten
Selbstwertgefühl eine Ursache dafür, dass viele Deutsche der
Vergangenheit nicht unverstellt ins Auge blicken wollten und wollen.
Das Wissen um die deutschen Verbrechen führte und führt bei vielen zu
Identifikationsproblemen mit dem nationalen Kollektiv. Dies geht
einher mit einer persönlichen Abwehr der "Vergangenheitsbewältigung"
und einem Überdruss an der weiteren Beschäftigung mit der
NS-Vergangenheit.
Laut Statistik haben Menschen mit einem höheren Bildungsabschluss in
der Regel seltener den Wunsch nach einem "Schlussstrich". Insgesamt
spielt auch die politische Einstellung und das politische
Selbstverständnis bei der Häufigkeit der Forderung nach einem
"Schlussstrich" eine Rolle - die stärker konservativ Orientierten
neigen eher dazu. Jüngere tendieren etwas weniger zur
Schlussstrich-Forderung als Ältere. Allerdings findet der Wunsch nach
einem Ende der "Vergangenheitsbewältigung" auch eine Mehrheit bei
denen, die grundsätzlich eine "Kollektivscham" wegen der Verbrechen
der Deutschen an den Juden empfinden (der Vorwurf einer
"Kollektivschuld" aller Deutschen wird ja ernsthaft nicht mehr
erhoben).
Wichtig hierbei ist, dass die Forderung nach einem "Schlussstrich"
aus unterschiedlichen Motiven erwächst, von denen das antisemitische
nur eines ist. Wer antisemitisch eingestellt ist, fordert jedoch fast
immer auch einen "Schlussstrich". Gleiches gilt für den Wahn, den
Juden eine Mitschuld an ihrer Verfolgung in der NS-Zeit anzuhängen,
um damit die Deutschen von ihrer historischen Verantwortung oder
ihrem Scham zu entlasten. Dies ist bei Antisemiten sehr häufig.
Insgesamt vermischt sich die Forderung nach einem Ende der
öffentlichen Auseinandersetzung mit dem Holocaust zugleich mit
Abwehr- und Aufrechnungsstrategien. Der Grund ist dabei häufig "das
Gefühl des Scheiterns angesichts einer nicht wirklich zu
,bewältigenden' Vergangenheit", so schreiben Bergmann und Erb. (..)"
> http://www.bpb.de/politik/extremismus/antisemitismus/37962/sekundaerer-antisemitimus
Mc
> Es sollte endlich mal ein Ende haben Juden andauernd mit
> Samthandschuhen anzufassen
Zitat:
"(..)Die Forderung nach einem "Schlussstrich"
Gab es unmittelbar nach dem Krieg in Deutschland noch eine
grundsätzliche Mehrheit dafür, dass die Verbrechen der
Nationalsozialisten beim Holocaust gesühnt werden müssten, so griff
die Tendenz später immer weiter um sich, die Leiden der deutschen
Bevölkerung, etwa durch den Bombenkrieg, gegen das Leid der Juden
aufzurechnen. Mit zunehmenden Abstand zum sogenannten Dritten Reich
nahm in der westdeutschen Bevölkerung der 60er und 70er Jahre auch
der Wunsch zu, einen "Schlussstrich" unter die Verbrechen der Nazis
zu ziehen. Das heißt, nur eine Minderheit war der Meinung, dass die
NS-Verbrechen weiter verfolgt werden sollten. Auch die Fernsehserie
"Holocaust", die für ein paar Jahre diesen Trend durchbrach, brachte
in dieser Hinsicht keinen grundsätzlichen Wandel.
Woran liegt das? Die Forschung sieht in einem wenig gefestigten
Selbstwertgefühl eine Ursache dafür, dass viele Deutsche der
Vergangenheit nicht unverstellt ins Auge blicken wollten und wollen.
Das Wissen um die deutschen Verbrechen führte und führt bei vielen zu
Identifikationsproblemen mit dem nationalen Kollektiv. Dies geht
einher mit einer persönlichen Abwehr der "Vergangenheitsbewältigung"
und einem Überdruss an der weiteren Beschäftigung mit der
NS-Vergangenheit.
Laut Statistik haben Menschen mit einem höheren Bildungsabschluss in
der Regel seltener den Wunsch nach einem "Schlussstrich". Insgesamt
spielt auch die politische Einstellung und das politische
Selbstverständnis bei der Häufigkeit der Forderung nach einem
"Schlussstrich" eine Rolle - die stärker konservativ Orientierten
neigen eher dazu. Jüngere tendieren etwas weniger zur
Schlussstrich-Forderung als Ältere. Allerdings findet der Wunsch nach
einem Ende der "Vergangenheitsbewältigung" auch eine Mehrheit bei
denen, die grundsätzlich eine "Kollektivscham" wegen der Verbrechen
der Deutschen an den Juden empfinden (der Vorwurf einer
"Kollektivschuld" aller Deutschen wird ja ernsthaft nicht mehr
erhoben).
Wichtig hierbei ist, dass die Forderung nach einem "Schlussstrich"
aus unterschiedlichen Motiven erwächst, von denen das antisemitische
nur eines ist. Wer antisemitisch eingestellt ist, fordert jedoch fast
immer auch einen "Schlussstrich". Gleiches gilt für den Wahn, den
Juden eine Mitschuld an ihrer Verfolgung in der NS-Zeit anzuhängen,
um damit die Deutschen von ihrer historischen Verantwortung oder
ihrem Scham zu entlasten. Dies ist bei Antisemiten sehr häufig.
Insgesamt vermischt sich die Forderung nach einem Ende der
öffentlichen Auseinandersetzung mit dem Holocaust zugleich mit
Abwehr- und Aufrechnungsstrategien. Der Grund ist dabei häufig "das
Gefühl des Scheiterns angesichts einer nicht wirklich zu
,bewältigenden' Vergangenheit", so schreiben Bergmann und Erb. (..)"
> http://www.bpb.de/politik/extremismus/antisemitismus/37962/sekundaerer-antisemitimus
Mc