Also bitte. Der Begriff “Kunst” also mal wieder in der Debatte. Könnten wir uns erstmal darauf einigen was mit diesem Wort eigentlich gemeint ist? Bevor wir uns (mal wieder) um die Zerstörung von Kunst kümmern, und dabei dann vermutlich feststellen dass viele unterschiedliche, kontroverse Perspektiven den Blick verbiegen.
Eigentlich geht es hier doch um ein neues Kapitel in der alten, über das Verhältnis von Mensch und Maschine erzählenden, Geschichte. Kraftwerk anyone? Oder der elektrische Bob Dylan?
Nachdem uns die Technologie uns Künstler im vorletzten Schritt zu knöpfendrückenden Presetkombinierern degradiert hat, verlieren wir jetzt also auch noch die gesamte Autorenschaft und allen (jedenfalls den meisten) ist es ganz egal, sie merken es eigentlich gar nicht.
Wofür war die Kunst nochmal da?
Spirituelles und Schönheit war mal, inzwischen findet doch alles Nachen und Erleben auf einem Markplatz statt. Attraktivität (hergestellt wie auch immer) erhöht das Begehren=Wert und alles muss ständig optimiert und maximiert werden. Irgendwie gewöhnen sich die Leute doch an alles, und werden dabei selbst immer mehr zu Maschinen, weil es ein Diktum des Fortschritts ist. Und der passiert so oder so. Oder ist schonmal was wegerfunden worden? Also was soll das Gejammer.
Gar nichts wird hier zerstört, ganz im Gegenteil: es wird alles immer nur besser. Wir werden von der Technologie gerettet, aus dem sumpfigen widersprüchlichen gefühlsgeprägten menschlichen Dasein.
Wie sang dieser Konstantin Wecker nochmal? “Sie geben ihr Hirn am Eingang ab und brauchen sich nie mehr zu quälen”. Irgendwie sowas.