Hermes_ix schrieb am 10.12.2021 21:11:
In der Sowjetunion ist man dem Diktat des Geldes gefolgt?
Auch in der UdSSR gab es das kapitalistische Geldsystem und die daraus resultierenden "Sachzwänge". Ja, Investitionsmittel waren knapp.
In Tschernobyl hat man die Vorschriften bei einem Test vorsätzlich gebrochen
um Zeit zu sparen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Nuklearkatastrophe_von_Tschernobyl
Als Hauptursachen für die Katastrophe gelten erstens die bauartbedingten Eigenschaften des graphit-moderierten Kernreaktors (Typ RBMK-1000), der im niedrigen Leistungsbereich instabiles Verhalten zeigt...
Kennzeichnend für diesen Reaktortyp ist ein stark positiver Void-Koeffizient: Bilden sich im Kühlwasser Dampfblasen – zum Beispiel wegen einer lokalen Leistungssteigerung an einer Stelle im Reaktor oder wegen Druckverlusts im Reaktor nach dem Platzen eines Rohres –, so erhöht sich die Reaktivität im Reaktor...
Beim Unglücksreaktor wurde der Void-Koeffizient zudem durch den fortgeschrittenen Abbrand des Kernbrennstoffs weiter erhöht.
Weiterhin wurde die Einhaltung der betrieblichen Reaktivitätsreserve (minimal erforderliche Reaktivitätsbindung durch hinreichend in den Reaktor eingefahrene Steuerstäbe) nicht vom automatischen Reaktorsicherheitssystem überwacht. Stattdessen war sie lediglich in den Betriebsvorschriften vorgegeben.
Die endgültige Auslösung der explosionsartigen Leistungsexkursion ist wahrscheinlich auf eine weitere konstruktive Besonderheit des Steuerstabsystems zurückzuführen: ein Großteil der Steuerstäbe hat an ihrem unteren Ende Graphitspitzen, die beim Einfahren aus der oberen Endlage zunächst eine positive Reaktivitätszufuhr (Leistungssteigerung) in Höhe eines halben β bewirken; eine Leistungsminderung bewirken sie erst bei größerer Einfahrtiefe.
Eine weitere Schwäche des RBMK-Designs als Druckröhrenreaktor war das Fehlen eines Sicherheitsbehälters.
Das ganze Konzept dieses Reaktortyps ist eine einzige Aneinanderreihung von Sicherheitsproblemen. Die mussten billig im Bau sein. Der Rest interessiere nicht wirklich.
https://youtu.be/_KyGUNiYHlk
In Fukushima war die Deiche zu niedrig und das hat man
auch schon vor 2010 gewusst. Und doch wurden die Jährlichen Betriebsgenehmigungen
erteilt.
https://de.wikipedia.org/wiki/Nuklearkatastrophe_von_Fukushima#Ausgangslage
Vor den Unfällen gab es Hinweise auf Risiken der verwendeten Reaktortypen und Konstruktionsmängel der Anlage in Fukushima Daiichi, mangelnden Schutz vor Erdbeben und Tsunamis sowie unzureichende Kontrolle und Wartung. Tepco und die japanischen Atomaufsichtsbehörden ignorierten die meisten dieser Hinweise.
Das nenne ich akademische Arroganz.
Das ist in Deutschland nicht so, hier sind die Mittarbeiter in den Leitwarten sehr gut
ausgebildet und die Bürokraten gehen nach jeder Kleinigkeit nach und fragt kritisch
nach.
Der Glaube an die deutsche Unfehlbarkeit...