Bin jetzt etwas enttäuscht. Ich dachte wir diskutieren hier sachlich.
Tun wir das nicht?
In 20 Jahren kann man selbstverständlich die Weltmarktproduktion erheblich skalieren. Ich war eher so von Zeiträumen von 5 Jahren ausgegangen. Ich habe es auch nicht kategorisch ausgeschlossen, sondern nur wörtlich Zweifel angemeldet. Die habe ich weiterhin.
Ich gehe eher von 5 Jahren für den Bau der Fabriken aus. Ab da wird der Speicher Jahr für Jahr aufgestockt. Nach 20 Jahren ist der Höchststand erreicht und ab da wird nur noch ausgetauscht. Ich glaube aber auch, dass es in dieser "Übergangszeit" des Speicheraufbaus viele verschiedene Speicher zu vielen verschiedenen Preisen geben wird und sich der Umbau auch ruptuativ beschleunigen kann dank neuer Entwicklungen wie Redox-Flow-Speicher, Flüssigbatterien und anderen. Auch werden Speicher wie Flüssigluft-Speicher ihre recht baldige Nische finden über das gewonnene flüssige CO2. Das Szenario ist quasi mit dem Status-Quo gerechnet der Zellpreise ab 2023. Früher wird es eh nicht los gehen.
Das gehört nun wieder zu den wenigen Dingen, die man tatsächlich damals abschätzen konnte! Der olle Moore hatte es tatsächlich korrekt vorhergesehen. Ich halte dies aber eher für die Ausnahme, welche die Regel bestätigt.
Es war aber nicht nur Transistorzahl dafür notwendig sondern auch die Entwicklung von Touchdisplay und vor allem Li-Ionen-Akkus. Hätte man vorhersehen können - klar. So wie Kodak vorhersehen hätte können, dass Digitalkameras die Zukunft sind. Oder Microsoft, dass Touchdisplay die Zukunft ist und nicht Tastenhandys. Geglaubt hätte dir das damals keiner. Und das wir diese Power einsetzen um von der Rechenpower lächerliche Spiele wie "2048" zu zocken erst recht nicht ;-)
Meine Lebenserfahrung widerspricht der Annahme eines Preises von 30 € / KWh. Lassen wir uns beide von der Realität überraschen.
Das ist die Ankündigung des weltgrößten Batterieherstellers für 2023, also in einem Jahr. Das ist schon was anderes als die Ankündigung eines Startups oder eines Labors.
Die haben schon angefangen, dafür Fabriken zu bauen. Welche Annahme hälst du denn realistisch für die nächsten 5 Jahre?
Können Sie mir eine Referenz nennen, wo Planwirtschaft schneller und effizienter war ?
Planwirtschaft keine - aber in basisdemokratischer Hand haben Betriebe das dreifache an Kapital erwirtschaftet trotz Kriegssituation in Barcelona während des spanischen Bürgerkrieges. Wenn eine Genossenschaft von hochmotivierten Leuten für ein ordentliches Gehalt die Akkus ohne Gewinnabsicht herstellt sondern der Gemeinschaft zur Verfügung stellt (Sinn der Genossenschaft: Speicher bauen, nicht Kapital) und dies bspw. per Netzgebühr bezahlt wird (ist ja Netzinfrastrukturaufbau) - warum sollte das nicht funktionieren? Oder wenn die Netzbetreiber verpflichtet werden selbe Summe Speicher aufzubauen - die würden dafür eigene Fabriken bauen anstelle woanders einkaufen zu müssen weil sie so einen Zwischenhändler sparen. Das haben die auch für das Kabel von England nach Marrokko gemacht - das ist also nicht einfach ausgedacht.
Alles eine Frage der Skalierung. Aber wenn du auf den "Markt" setzt, dann kriegst du Speicherkraftwerke, welche für ihre Leistung ebenfalls bezahlt werden wollen. Und die kaufen ihre Speicher bei Speicherherstellern ein, welche ebenfalls Gewinn machen wollen. Und am Ende bezahlst du für denselben Strom drei mal Gewinn anstelle nur einmal Gewinn. Ergo es wird teurer.
Oder halt, doch - ein Planwirtschaftsbeispiel aus Uruguay:
Uruguays Mobilnetz war fest in der Hand von rein privaten Unternehmen - sehr hohe Preise, wenig Internetkontingent. Uruguay hat ein staatliches Unternehmen gegründet (ancel) und dieses hat angefangen, in Uruguay sowohl das Netz auszubauen als auch die Preise drastisch zu senken und bspw. 5GB-Pakete anzubieten. Mit der Folge, dass die privaten Unternehmen nachziehen mussten. Der Markt allein hat es nicht geregelt, es musste ein staatliches Unternehmen künstliche Konkurrenz in den Markt bringen, damit
a) das Netz ausgebaut wird (effizienter)
b) es billiger wird
Bitteschön, ihr Planwirtschaftsbeispiel aus jüngster Zeit :-)
Mein Informationsstand ist der, daß Dachbesitzer Ihre Akkus mit 300€/KWh subventionieren lassen. Die Subvention ist natürlich auch ein Eigeninteresse. Der Dachbesitzer natürlich ! Ich kenne da jetzt keine Krankenschwester oder Busfahrer. Die haben andere Eigeninteressen.
Wo gibt es eine Förderung für 300€/kwh Heimspeicher? Das ist das erste mal das ich das höre, dass es überhaupt Förderung für Speicher gibt - aber ich bin auch nicht in Deutschland. Gerne mit Link, alleine schon aus Eigeninteresse für Freunde und Bekannte :-)
Ich kann das nicht glauben, denn dann wären die ja umsonst! 300€/kwh gibt es JETZT schon in Fertigbauweise. Plug and Play. Bestellen, liefern lassen, unterm Konverter abstellen, Kabel an Konverter anschließen und Batterie anmachen. Das kann jeder Dödel selbst machen. (Rot an Rot, Schwarz an Schwarz - was willst du da falsch machen?)
30€ ist der Preis angekündigt von CATL pro Zelle - was für Großskallierungen wie wir in der Überschlagrechnung haben mehr Sinn macht als Fertigbatteriepreise zu nehmen. Du baust solche Speicher ja nicht aus Fertigbatterien zusammen! Der Preis pro Zelle für private Endkunden liegt bei 150€/kwh für LiFePo4 JETZT schon. Für Großkunden liegt er bei 100€/kwh.
Mit 300€/kwh und Eigenbau bekäme ich ja sogar Geld geschenkt! Und aus Zellen und BMS eine Batterie zu bauen ist ja kein Hexenwerk, das ist nix anderes als früher aus mehreren "Autobatterien" ein Gesamtpaket zu machen.
Oder ist das wieder so ein Mogelpaket, wo nur Tesla Powerwall und Co für 1000€/kwh mit 300€/kwh subventioniert werden aber billigere Pakete nicht? Wie bei den E-Autos? (Wer 40.000€ zahlt kriegt 6.000€ geschenkt, wer nur 17.000€ zahlt kriegt nix?)
Kommt mir jedenfalls merkwürdig vor und ist das erste mal dass ich das höre. Da kann irgendwas nicht stimmen.