Ihr preisgünstiger Tagesakku wäre ungefähr 25 mal die jährliche Weltmarktproduktion an BEV Batterien. Das läßt mich zweifeln.
Die Argumentation kommt mir bekannt vor: Ein Elektroauto braucht so viel Lithium wie die Weltproduktion an Handys zusammen. Also kann es garnicht Elektroautos geben. Genau das Argument wurde noch vor wenigen Jahren vorgetragen. Heute plant alleine Tesla in Brandenburg 2 Mio E-Autos pro Jahr vom Band laufen zu lassen. Die Weltmarktproduktion auf 25x zu skalieren (bzw. verdoppeln wenn nur Deutschland die Speicher holt, weil die Akkus ja sukkzessive in 20 Jahren hergestellt werden und dann immer weiter alte gegen neue ausgetauscht werden) erscheint mir ehrlich gesagt wie Pillepalle. Zumal die Rohstoffe sogar hier vor Ort zu finden sind.
Vor 1990 konnte sich auch niemand vorstellen, dass wir bald alle mit Taschencomputern herumlaufen, die die Power eines damaligen Rechenzentrums beinhalten nur um damit "2048" zu spielen.
Der angenommene Preis von 30€/KWh ist auch sehr kreativ dargestellt.
Der angenommene Preis ist tatsächlich noch zu hoch. Das ist der Preis, den CATL, der weltgrößte Batteriehersteller aus China, für seine Natrium-Akkus veranschlagt. Da die damit auch noch Gewinn machen könnten staatlich hergestellte Akkus fürs Grid natürlich billiger produziert werden. Sagen wir 20€/kwh - denn der Staat muss damit ja keinen Gewinn machen. Dafür kommen noch die Laderegler obendrauf - 30€/kwh passt würde ich sagen.
Wenn aber ein derartig hohes Auftragsvolumen von 6twh in 20 Jahren da ist, dann werden dafür eigene Fabriken gebaut. Es sei denn, es wird wieder auf Marktwirtschaft gesetzt - die macht das natürlich teurer und langsamer. Alleine was der Container braucht, bis er aus China hierher verschifft wurde. Wir reden über ein Auftragsvolumen von 10 Milliarden € pro Jahr für die Produktion von 300GWh Natriumzellen / Jahr.
Dafür nicht eingerechnet ist, dass es nach ca. 15-20 Jahren ab Beginn der massiven E-Autoproduktion eine Schwemme von gebrauchten Li-Akkus gibt, die auf ihre Weiterverwendung warten. Die sind bereits "bezahlt", also quasi umsonst.
Wenn wir von 2 Mio Autos/Jahr (Tesla alleine) ausgehen, die mit jeweils 60kwh ausgerüstet sind und nach Ablauf eine Kapazität von <80% haben (mitteln wir auf 50% über Lebenszeit von 10 Jahren) wären das 2Mio x 30kwh = 60Mio kwh = 60GWh Akkuleistung, die über das Pre-Recycling heraus kämen. Des weiteren müsste herausgerechnet werden, dass 25% der Akkus bereits von den Dachbesitzern bezahlt werden, weil sie das aus Eigeninteresse für ihren Eigenverbrauch installieren. Für die Allgemeinheit / Grid bräuchte es daher 25% weniger. Also anstelle 200 Milliarden "nur" noch "Zubau" von 145GWh pro Jahr, also 4,3 Milliarden € / Jahr.
Und da ein solcher Akku selten mit 1c getankt und belastet werden würde sondern eher so mit 1/3c (3-Tagesspeicher) sind auch Lebenszeiten >20 Jahre möglich. Und danach könnte der Akku noch 10 Jahre laufen und mit 50% Kapazität gerechnet werden.
Aber das wird alles viel zu kompliziert für eine Überschlagsrechnung. Die soll ja lieber zu hoch als zu niedrig ausfallen. Ist ja keine Atomkraftrechnung. Wenns dann später noch billiger wird - umso besser. Zumal der Akku warscheinlich sogar extrem überdimensioniert ist dank Windkraft und Co. Der ist auf reine PV ausgerechnet für 98% Autarkie.
Wenn wir solche Batteriepreise hätten, dann wäre die Förderung von Elektroautos ja noch krimineller.
Die Förderung von E-Autos hat damit nicht viel zu tun - E-Autos brauchen momentan noch Lithium-Akkus, die sind deutlich teurer (momentan ca. 100€/kwh) und werden es wohl auch immer sein als Natrium-Akkus - wenn die auch immer billiger werden. Die Förderung von E-Autos momentan ist in der Tat sehr kritikwürdig. Die Anfangsjahre sind vorbei, die Akkus werden in der Tat immer billiger und damit theoretisch auch die Autos. In zwei Jahren soll bereits Preisparität zum Verbrenner erreicht sein. Eine Anschubsfinanzierung braucht es hier eigentlich nicht mehr und schon garnicht in der Höhe - Preisparität mit Verbrenner sollte Maximum sein. Gefördert werden aber auch nur große Luxuslimousinen, die kleinen Autos dagegen nicht. Ein 40.000€ Auto wird mit 6.000€ gefördert, ein XBus für 17.000€ dagegen nicht. Ein kleiner E-Wagen für zukünftig 10.000€ wird wohl nicht mehr 6.000€ kriegen. Vom Lastenrad für ein paar Tausend € ganz zu schweigen. Typische Verteilung von Unten nach Oben würde ich sagen. Wundert mich nicht. Nach Abwrackprämie und Co ist das halt die nächste Stütze für die hiesige Autoindustrie. VW-Betrüger sind halt "too big to fail", da werden alle Geschütze aufgefahren um die zu retten. Und da die Akkus auch kaum Gewinnmarge versprechen für die Autohersteller wird der Preis immer mehr über zusätzlichen Technikschnickschnak hochgedrückt. Da ist noch Marge. Versuch mal ein E-Auto oder überhaupt ein Auto bspw. ohne elektrischen Fensterheber zu bekommen. Günstige Autos ohne Firlefanz gibts kaum noch.
Das wird nicht funktionieren. Wegen des Faktors 3,4 in der Speicherkette benötigen wir eine extreme Überproduktion, die insbesondere in den Sommermonaten, nicht sinnvoll verbraucht werden kann. Da muß immer mehr als 90% über Elektrolyse gespeichert werden.
Der Faktor 3,4 gilt nur für Wasserstoff bzw. methanisierter Wasserstoff (Wasserstoff alleine ist bei 3,1). Wenn wir aber 98% des Jahres durch Batterien puffern haben wir da einen Faktor 1,1 (den hatte ich zuerst nicht mit in der Rechnung bedacht). Des weiteren wird der Strom von den Tagesakkus über den Tag verteilt, so dass die Elektrolyse anstelle "nur" zur Mittagsspitze den Tag verteilt den Überschuss abbauen bzw. in Wasserstoff umwandeln kann. Dadurch wird sie besser ausgelastet und es braucht weniger Gesamtleistung an Elektrolyseuren um die gewünschten 27twh/Jahr herzustellen.
Es war aber in der Rechnung nicht vorgesehen darauf zu achten wie der Strom hergestellt wird, darum kümmern sich die Dachbesitzer etc, deren Strom für 5c/kwh vergütet wird. Egal wieviel sie installiert haben - es war angenommen, dass das genug ist.
Das das relativ unrealistisch ist sehe ich auch, deswegen ja meine Hinzunahme von Wind, was das ganze glätten würde, sprich es gibt zwar weniger Überschuss im Sommer und insgesamt, aber dafür aufs Jahr verteilt stetigeren Überschuss. Bei 27twh/Jahr brauchen wir ca. 90twh Stromproduktion. Auf 100 Tage verteilt also ca. 900GWh/Tag. Das würde, rein mit PV installiert, ca. 300GWp maximal bedeuten. Klingt gar nicht mehr so unrealistisch (Überschussrechnung in Inselanlagen wäre 30% Verbrauch, 70% Überschuss bei Winterinstallation - also eine Gesamtleistung PV von ca. 430GWp, aber wie gesagt - Wind ist da noch nicht mal mit eingerechnet). Mit Wind können wir das auf 200 Tage strecken und landen bei 450GWh/Tag. (Also ca. 150GWp PV Überschuss = 220GWp PV installiert)
Auf Dachflächen von Ein- und Zweifamilienhäusern soll in Deutschland insgesamt Platz sein für ca. 175-200GWp. Da diese für Winter ausbauen (Eigenverbrauch billiger als Netzstrom) würden die bereits im Sommer einen Überschuss von 600GWh/Tag generieren. Also 27TWh durch Produktion von insgesamt 90TWh Strom in rechnerisch 150 Tagen alleine generieren. Das sollte sogar übers Jahr verteilt hinkommen nur durch die PV. Aber wie gesagt - Wind käme ja noch dazu.