Paul Sailer-Wlasits schreibt:
Idole politisch und gesellschaftlich uneingeschränkt positiv zu besetzen, kann gefährlich sein. Bei genauem Hinblick enttarnen sich viele der scheinbaren Vorbilder oftmals als aus dem Nichts in hehre politische Höhen geschwemmte Heilsbringer.
Nun, diese angeblichen Heilsbringer werden nicht einfach von den Zeitläuften "aus dem Nichts in hehre politische Höhen geschwemmt", sondern gezielt von Medien, Spindoctors und einflussreichen Akteuren im Hintergrund erschaffen.
Ein schönes Beispiel dafür ist Annalena Baerbock, ungebildet, unerfahren, aber als medial präsentables Gesicht einer Grünen zur Heilsbringerin erkoren.
Wer erinnert sich nicht an die Titelseite des Stern vom 22. April 2021 mit einem Photo von Annalenchen und dem Spruch: "Endlich anders".
Zwei Tage später legte der Spiegel nach: "Die Frau für alle Fälle".
Am 30. April die Zeitschrift VIEW ganz groß: "Annalena Baerbock. Erfrischend anders".
Links oben auf dem Titelblatt allerdings der Hinweis auf einen mindestens genauso wertvollen Artikel: "Jeder ein Star. Die vielfältige Schönheit von Hunden". - Ist sicher das übliche Boulevard-Niveau und nicht ironisch gemeint gewesen, aber in dieser Kombination ganz lustig.
Fleischhauer hatte dazu eine erfrischende Kolumne verfasst:
Im Baerbock-Bann: Wie Elite-Journalisten die Grünen ins Kanzleramt zu schreiben versuchen
...Das Praktische bei der medialen Befassung mit den Grünen ist, dass die Fans gleich die Berichterstattung übernehmen. Vergangene Woche setzte ein regelrechtes Wettrennen ein, wer die gefühlvollste Hymne anlässlich der Kanzlerkandidatur verfasst.
Der „Tagesspiegel“ ging mit der Zeile „Und wenn Deutschland noch nicht reif ist für Annalena Baerbock?“ ins Rennen. Dass sich der Reifegrad der Deutschen danach bemisst, mit welcher Prozentzahl sie die Kandidatin der Herzen ins Kanzleramt wählen, darauf wäre nicht mal der „Bayernkurier“ verfallen, und der hat sich einiges geleistet...
https://focus.de/politik/deutschland/schwarzer-kanal/die-focus-kolumne-von-jan-fleischhauer-im-baerbock-bann-warum-sich-viele-journalisten-wuenschen-nur-sie-duerften-waehlen_id_13250779.html
Die mediale und parteiinterne Begeisterung muss dem zum Idol erkorenen Dummchen so zu Kopf gestiegen sein, dass sich die Koboldin nicht entblödete, ihren Co-Vorsitzenden Robert Habeck selbstgefällig und von oben herab öffentlich zu demütigen.
In dem berüchtigten Video-Ausschnitt sagte sie zu Habeck:
"In manchen Dingen sind wir einfach viel anders. Und dann gibt's natürlich Themen, ja... Vom Hause her kommt er eigentlich... Hühner, Schweine..., äh, weiß nich, was hasste?... Kühe melken. Ich komme eher aus dem Völkerrecht, ja... Da kommen wir aus ganz anderen Welten, im Zweifel..."
https://youtube.com/watch?v=nOMW8Kn4OLw
Hochmut kommt vor dem Fall.
Paul Sailer-Wlasits schreibt:
Viele der selbstzentrierten Persönlichkeiten erkennen die Zeichen der Zeit zu spät. Der in vielen Fällen unumkehrbare Weg vom politischen Vorbild über das Abbild hin zum Zerr- und Trugbild führt steil nach unten. Einmal begangen, führt kaum mehr ein Pfad zurück zu den lichten Höhen der fragwürdigen politischen Idolatrie.
(Idolatrie bedeutet Bilderverehrung, Götzendienst uns hat trotz des abgrundtiefen Niveaus des uns dargebotenen politischen Spektakels nichts mit Latrinen zu tun.)
Der Abstieg und Fall der Annalena Baerbock aus der lichten Höhe des politischen Heilsbringers begann eher harmlos mit einem gewöhnlichen Zwitschern.
In einem Videoschnipsel einer Maischberger-Talkshow beklagte sich die als Wirtschaftsjournalistin bezeichnete Nena Schink am 28. April 2021, dass Annalena Baerbock trotz mangelnder Wirtschaftsexpertise und politischer Erfahrung medial so hochgejubelt wird, woraufhin ein Joachim Morgenstern zwitscherte:
"Dass Politiker traditionell keine Fachkenntnisse besitzen, ist hinlänglich bekannt.
Die Grünen haben es allerdings salonfähig gemacht, politische Ämter auch ohne Allgemeinbildung zu besetzen.
Das war den grünenfreundlichen ARD-Journalisten eindeutig zu viel, weshalb Das Erste empört zurückblaffte:
"Wie kommen Sie dazu, dass Frau Baerbock nicht gebildet ist? Schauen Sie sich die Ausbildung der Frau an. Wenn das keine Bildung ist..."
Der Tweet ist inzwischen gelöscht, aber samt Videoschnipsel noch hier zu finden:
https://web.archive.org/web/20210502024958/https://twitter.com/DasErste/status/1388514728482324481
Dann erst begannen die Recherchen zu Annalena Baerbocks gefälschtem Lebenslauf, ihrem zusammenkopierten Buch etc., was die Medien natürlich als sexistischen, frauenfeindlichen Affront aus rechter Ecke darzustellen versuchten, übrigens auch hier auf Telepolis seitens Claudia Wangerin.
Dennoch haben viele Wähler den Grüninnen trotz deren himmelschreiender Inkompetenz, ihrer ideologischen Verblendung und ihrer transatlantischen Kriegsgeilheit die Stimme gegeben.
Und es ist wohl leider so, wie Paul Sailer-Wlasits schreibt:
Es sind zumeist die gesellschaftlich Vielen, die zur Verehrung von Idolen neigen.
Und weiter:
Doch für zahlreiche der Bejubelten gilt, was Friedrich Schiller in seiner Ballade "Ring des Polykrates" konstatierte:
Noch keinen sah ich fröhlich enden, auf den mit immer vollen Händen die Götter ihre Gaben streun.
Wie das noch endet, werden wir sehen. Aber mir schwant nichts Gutes.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (30.10.2021 10:08).