Wirre Spekulation.
Soll das heißen, die Russen würden keine Shahed-Drohnen einsetzen, wenn sie nicht selbst von Bayraktar-Drohnen angegriffen worden wären? Gibt es irgendwelche Fakten, die diese Spekulation untermauern? Ich bezweifle, dass es da irgendeinen Zusammenhang gibt.
Ganz abgesehen davon, dass die Bayraktar ausschließlich gegen die angreifenden russischen Truppen, die Shaheds aber ganz überwiegend gegen zivile Ziele im Hinterland und zur Ausspähung und Überladung der Flugabwehr eingesetzt werden. Und um die Zivilbevölkerung in den Städten durch ständigen Luftalarm und die Zerstörung der Infrastruktur mürbe zu machen. Gegen militärische Ziele ist die Shahed relativ wirkungslos: zu langsam, zu ungenau, zu kleine Sprengkraft, zu leicht abzuschießen.
In ihrer jetzigen Form ist die Shahed eine klassische Terrorwaffe ohne großen militärischen Wert. Vielleicht wird sich das einmal ändern, wenn sie, wie FPV-Drohnen oder auch die Bayraktar, Bilder liefert und gelenkt werden kann.
Wir werden uns noch alle (inklusive der Russen) wünschen, dass diese Dinger, die leicht von jedermann gekauft oder nachgebaut werden können, nie erfunden worden wären. Denn sie entwerten die milliardenteure Hightech-Flugabwehr, die nur der Westen (USA, Europa, Israel) und Russland besitzt. Mit ihrer hohen Reichweite können sie leicht eine Delokalisierung lokaler Konflikte bewirken. Um Angst und Schrecken gegen ungesicherte, statische und i.d.R. zivile Ziele zu verbreiten reicht die Wirkung allemal aus.