Ansicht umschalten
Avatar von Zaradin
  • Zaradin

mehr als 1000 Beiträge seit 29.10.2011

Re: Contra "Intellektuelle Demut"

The Great Mute schrieb am 06.04.2019 18:29:

Handle nicht auf Basis dieser Spekulation, sonst tust du Person XY möglicherweise Unrecht.

Gerade im Zeitalter von dauernder Optimierung bis zum Burnout stellt sich ja einmal die Frage, ob das Abwägen überhaupt lohnt, oder ob es überhaupt möglich ist. Oder wie -oder warum- schlimm es sein soll, Person XY möglicherweise Unrecht.zu tun, oder was uns auch mal an Möglichkeiten und spannenden Dingen entgeht.

Und, wohl realistischer, will ich von meinem Nachbarn überhaupt als jemand wahrgenommen werden, der keinen Hammer im Haushalt hat? Und wäre diese Überlegung immer langfristig falsch?

Nein, ich plädiere für mehr Selbstreflexion - davon haben nämlich fast alle Leute zu wenig.

Wer so etwas fordert, der will mir erfahrungsgemäß etwas verkaufen.

Ob eine Mitgliedschaft in Buchklub, ADAC oder vielleicht Kinder Gottes. Auch vom überflüssigen Zweitkühlschrank bis 'Martin, Martin!' wählen geht noch einiges.

Denn die "Betreuer" leiden ja meist selbst unter einer Selbstüberschätzung ihres Wissens. Konkret trifft das IMHO auf Journalisten ganz besonders zu.

Das ist irgendwo ja deren Broterwerb, wohl schon systemimmanent. Im aktuellen Haltungsjournalismus sowieso.

Für eine Vermeidung der Überschätzung des eigenen Wissens. Die IMHO gefährlicher ist als deren Unterschätzung. Und das sollte - ganz im Gegenteil - mit einem Mehr an eigenständigem Denken einher gehen, nicht weniger. Denn man wird feststellen daß man oft gar nicht soviel weiß wie man vorher meinte, und wird den Drang verspüren diesen Zustand zu remedieren - mittels mehr eigenem Denken.

Plattitüden, fehlt vielleicht noch etwas der moraliche Aspekt.

Ausserdem haben wir zunehmend das Problem, dass Informationen gar nicht mehr, oder nicht gut oder nicht frei verfügbar oder auffindbar oder gar verifizierbar sind. Und diese Entwicklung dürfte noch einiges Potential aufweisen, und wohl kaum lösbar sein sondern sich eher verstärken.

Bewerten
- +
Ansicht umschalten