Ansicht umschalten
Avatar von Antwerpen
  • Antwerpen

908 Beiträge seit 28.06.2003

Warum der Westen in einem wirklichen Krieg nicht mehr zu verteidigen ist

Die westlichen Industriestaaten und eben auch die USA sind in einem richtigen Krieg faktisch nicht mehr zu verteidigen. Die Gründe sind:

1. Verwundbarkeit durch Angriffe auf die technische Infrastruktur, wie z.B. durch die Auslösung von EMP-Ereignissen. Siehe z.B. den Roman "One Second After: Die Welt ohne Strom" oder verschiedene Reden des amerikanischen Kongress-Abgeordneten Dr. Roscoe Bartlett. Hier ein Zitat aus einer deutschen Übersetzung eines Artikels über Bartlett ( http://www.freizahn.de/2014/08/der-abgeordnete-der-vom-netz-ging/ ):

Er hat einmal von einem Gespräch erzählt, das er mit nicht genannten russischen Regierungsvertretern darüber geführt habe, wie die Russen die Vereinigten Staaten ausschalten könnten: Sie würden, zitiert er sie, eine Atomwaffe hoch über den USA zünden und das Stromnetz und die Kommunikationsmittel für 6 Monate oder so abschalten [ohne dass die USA einen Vergeltungsschlag führen könnten].

2. Industrialisierung und Globalisierung der Landwirtschaft und die Nahrungsmittelversorgung. Jeder Angriff auf die technische Infrastruktur oder auch nur auf die Handelslinien, Handelsknotenpunkte oder Industriezentren des Westens wird zu einer Hungersnot führen, die die westlichen Industriestaaten binnen weniger Monate von ganz alleine entvölkern und ihre Länder invasionsreif machen wird.

3. Multikulturalismus und Individualismus. Wer hier im Westen würde heute noch wirklich sein Land oder auch nur sein Dorf, oder gar unsere "westlichen" Werte verteidigen und dabei seine Gesundheit oder sein Leben riskieren? Der Westen wird bei einem Zusammenbruch der staatlichen Ordnung in grauenhaften Bürgerkriegen, Gewaltorgien und Gemetzeln wie in Ruanda oder im zerfallenden Jugoslawien versinken. Die Leute werden dann auf die harte, grausame Tour lernen, wie und warum es dazu kam, dass wir in Europa als Resultat von einigen Tausend Jahren Krieg eben keine multikulturellen Gesellschaften mehr hatten und warum fast alle Europäer Teil von jeweils ethnisch ziemlich homogenen Gruppen, Stämmen und Völkern waren und warum es in Europa keine Schwarzen mehr gab, obwohl alle Europäer mit hoher Wahrscheinlichkeit von vor ca. 50 Tsd Jahren aus Afrika ausgewanderten Negern abstammen.

4. Die europäischen und amerikanischen Streitkräfte sind vermutlich einem richtigen Krieg überhaupt nicht mehr kampftauglich. Siehe z.B. die Diskussion von Chris Martenson und John M. Greer in http://www.freizahn.de/2015/09/der-gott-des-technischen-fortschritts-koennte-tot-sein/, wo sich die Beiden über die amerikanische Sicherheitspolitik und das Militär unterhalten. In http://www.freizahn.de/2016/01/kollaps-als-chance/ ist Greers Roman "Twilight's Last Gleaming" kurz nacherzählt, in dem China die USA mit konventionellen Waffen zu Fall bringt.
Man bedenke auch den Libyen Konflikt. Faktisch ist Libyen ein winziges kleines 6 Millionenvölkchen. Zusammen also ziemlich genau so bevölkerungsreich wie das Bundesland Hessen, oder eben etwas bevölkerungsreicher als das kleine Dänemark. Im Libyenkonflikt haben Teile dieses Miniländchens gegeneinander Krieg, und die großen europäischen Staaten GB und Frankreich haben zugunsten einer Seite eingegriffen und waren damit schon überfordert. D.h., die brauchten die Hilfe der USA und anderer Nato-Partner um zu einem Erfolg zu kommen. Lächerlicher konnte sich der Westen militärisch kaum machen.

Eine ganz gute Zusammenstellung zur Schwäche des Westens ist auch
http://www.freizahn.de/2016/06/der-schutzraum-und-die-lieben-nachbarn/

Bewerten
- +
Ansicht umschalten