Neulich habe ich im Hamburger UKE (Poliklinik) im Bistro belegte Käsebrötchen entdeckt, eingepackt in stylischem Tarnpapier. Darauf angesprochen sagte die Verkäuferin mit Frohlocken: "Das ist Werbung für die Bundeswehr. Und da ist auch ein Job-Angebot drauf …"
Mir ist da gleich der Appetit vergangen. Ich rief spontan: "Das ist ja widerlich, einfach abartig!"
Sprach's und drehte mich auf dem Absatz um. Die Dame tat mir dann fast leid, weil ich so schroff reagiert hatte und sie so hilflos stehen sah.
Am nächsten Tag bin ich wieder hin und wollte mich entschuldigen und noch mehr Details erfahren. Doch da war eine andere Verkäuferin, die sagte stolz: "Nein, die Bundeswehrbrötchen, die gibt's bei uns nicht mehr."
Ich bin mir sicher, dass ich nicht der erste war, der, nun ja, etwas pikiert war über diesen infamen Versuch der Truppenwerbung. Schließlich hat das beim Militär ja Tradition, billiges Essen, vor allem aber auch gehaltvolle Getränke auszuschenken, um herumlungerndes Jungvolk mittelfristig um die eine oder andere Extremität zu verkürzen. Aber gleich im Krankenhaus? Das nenne ich mal Chuzpe, so nach dem Motto: "Wird alles nicht so schlimm. Das flicken wir wieder hin."