Am_Rande schrieb am 04.10.2023 01:07:
lalilalila schrieb am 03.10.2023 16:11:
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Jedenfalls fand die Russifizierung durch Deportationen, Neuansiedlungen, aber auch durch Umwidmungen statt. Ukrainische Nachnamen (oder solche von anderen Minderheiten) wurden durch russische ersetzt. Die Muttersprachen wurden sabotiert oder gar verboten.
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In anderen Fällen hat so eine Benachteiligung der russischsprachigen Bevölkerung nie stattgefunden. ....
Bitte um Belege für die Verbote der Muttersprache durch Russland.
Du meinst sicher Sowjetunion. Denn die hat die Russifizierung gemacht. Mindestens unter Lenin wurde die Sprache verboten, aber vor allem unter Stalin hatten die Ukrainer zu leiden. Incl. der Versuch der Zerstörung der kulturellen Identität. Es gab weitere Volksgruppen, denen es zu anderen Zeiten ähnlich ging.
https://www.gs-oses.uni-muenchen.de/publications/inthemedia/2022/artikel_spiegel.pdf
Das hättest du auch locker selbst finden können. Und dass du dadurch die Umsiedelungen und Umbenennungen offensichtlich relativieren möchtest, gefällt mir nicht. Natürlich hat Russland die Nachbarvölker systematisch russifiziert.
GENAU diese Benachteiligung der russischsprachigen Bevölkerung ist seit 2014 durch Gesetze aus Kiew gedeckt und ist ein Grund des Einschreitens Russlands (verdeckt oder offen ) ....
Und genau das hat die Ukraine eben nicht gemacht!
Gleichwohl gab es natürlich Kräfte, die das wollten. Es ist immer so, dass es in Demokratien verschiedene Ideen gibt, die sich aber nicht alle durchsetzen.
Aber es konnte immer alles auf russisch erledigt werden. Jedoch mussten zwischenzeitlich mal die Leute zuerst auf ukrainisch angesprochen werden. Ob das überall galt, müsste ich nachsehen.
Was jedoch gemacht wurde: Es sollte verhindert werden, dass reine russische Medien gesponsert aus dem Kreml das Klima weiter vergiften. Dass es im Osten der Ukraine und in Russland jede Menge Desinformation gegeben hat, das ist unbestritten. Diese Medienmacht sollte zurückgedrängt werden.
Und wenn ich mir ansehe, was hier schon in einem so unbedeutenden Forum alles für Blech erzählt worden ist, der widerlegt werden musste, dann war das mehr als berechtigt. Vor allem, wenn man die Vorgeschichte kennt. Wie auf sehr sanfte Weise die Ergebnisse der stalinschen Politik etwas korrigiert werden sollten. Dass die russischsprachige Bevölkerung in der Ukraine auch nur irgendwie verfolgt war, das ist reine russische Propaganda. In anderen ehemaligen Sowjetrepubliken wurde ganz anders vorgegangen. In der Ukraine nicht.
Stattdessen gab es jede Menge Lügen über die Ukraine, als die sich nach Westen gewandt hatte. Und die waren leider kriegsrelevant - haben dazu geführt, dass viele Russen 2014 im Donbas in den Krieg gezogen sind. Deshalb halte ich das Zeugs, was hier auf Telepolis geschrieben wird auch nicht für harmlos. Im Zweifel klebt auch an Telepolis Blut (werde ich jetzt dafür wieder gesperrt? Macht nur!).
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (04.10.2023 01:47).