Captain Data schrieb am 27.06.2017 17:24:
Grüne: wir fordern weniger Kraftwerke, die mit fossilen Brennstoffen arbeiten! Wir wollen die Kernkraftwerke abschalten! Windräder sind Vogelschredderanlagen! Mit Solarzellen werden ganze Landstriche zugemacht! Denkt denn niemand an die Fische, die in den Wasserkraftwerken verenden?
also, soweit ich das beim ersten Drüberlesen per google-Suche feststellen konnte, beschäftigen sich die Grünen mit dem Problem der Windkraft sehr intensiv. Sie sind dabei aber nicht gegen Windkraft, sondern sie haben das Spannungsfeld (wie es so schön heißt) zwischen Umweltschutz bzw. Artenschutz und Windkraft etc. erkannt.
Sie klingen recht pragmatisch, wenn sie schreiben
"Der Erhalt der Artenvielfalt und der Ausbau der erneuerbaren Energien sind für uns Grüne im Bundestag gleichberechtigte politische Prioritäten. Beide müssen und können miteinander in Einklang gebracht werden. Verantwortliche Politik bietet Lösungen für diese Zielkonflikte anstatt sie zu schüren. Es gibt real existierende Konflikte zwischen Naturschutz und der Nutzung erneuerbarer Energien. Diese müssen sachlich debattiert werden und Lösungen gefunden werden. Einer Instrumentalisierung dieser Konflikte, um die Energiewende auszubremsen, werden wir uns deutlich entgegen stellen. Wir sind überzeugt, dass sich ein Großteil der Konflikte einvernehmlich lösen lässt.
Zum Beispiel ist das Spannungsfeld Offshore-Windenergie und Naturschutz in der Praxis lösbar, wenn beim Ausbau der Offshore-Windenergie Korridore für Zugvögel erhalten bleiben. Dabei können die Anlagen zeitweise abgeschaltet werden, wenn große Vogelschwärme durchziehen. Beim Bau der Anlagen muss Rücksicht z. B. auf die geschützten Schweinswale genommen werden, etwa durch schallminimierende Techniken. Wenn künftig zwischen den Windanlagen nicht mehr gefischt wird, kann mittelfristig sogar ein Plus an Biodiversität und Naturschutz entstehen."
https://www.gruene-bundestag.de/themen/energiewende/fragen-und-antworten-energiewende/seite-8-was-sagen-die-gruenen-zu-den-wachsenden-protesten-gegen-windkraftanlagen-13-03-2014.html
http://gruene-main-tauber.de/windkraft/articles/81.html
Was bisher als Tabu galt, ist jetzt erlaubt, Windräder auch in Waldgebieten aufzustellen. Neue Anlagentechnologien mit Nabenhöhen um die 140 m machen es möglich. Die Landesregierung von Baden-Württemberg erlaubt daher jetzt ausdrücklich, Windräder auch in Waldgebiete zu stellen.
Windkraftgegner werfen uns Grünen daher Verrat am Naturschutz vor. In der Tat müssen für ein modernes Windrad ca. 0,3 bis 0,5 ha Wald dauerhaft geopfert werden. Im Vergleich zu den möglichen Alternativen der Stromerzeugung z.B. aus Kohle oder Braunkohle, stellt dieser Eingriff jedoch das kleinere Übel dar. Nicht nur, dass für den Braunkohle-Tagebau ganze Dörfer umgesiedelt und Landstriche in eine Mondlandschaft verwandelt werden. Bei der Braunkohle-Verstromung fällt auch besonders viel Kohlendioxid an. Windräder brauchen dagegen keinen Brennstoff und produzieren im Betrieb kein CO2. Am Ende ihrer Laufzeit können sie rückstandsfrei wieder abgebaut werden. Den Belangen des Natur- und Artenschutzes wird im Rahmen des Genehmigungsverfahrens durch umfangreiche Prüfungen Rechnung getragen. Horste bedrohter Tierarten wie z.B. roter Milan oder Schwarzstorch führen dazu, dass die Baugenehmigung versagt wird.