marasek schrieb am 26.04.2020 11:29:
Der Autor tut ja gerade so, als ob das das erste Pathogen sei, mit dem die Menschheit in Berührung gekommen ist.
Letztlich reicht schon ein Blick auf die Grundparameter eines Virus - Inkubationszeit, Infektionszeitraum, Übertragungsvektor(en) und Krankheitssymptome - um zu wissen, wie gef... man jeweils ist. Selbst die tatsächliche Lethalität muss man erst mal nicht kennen, weil man sie abschätzen kann.
Ein (nur) per Zecken übertragenes HIV wäre epidemologisch vernachlässigenswert. Ein per Aerosolinfektion übertragbares HIV wäre eine Vollkatastrophe.Auf der Grundlage kann man Maßnahmen ergreifen, die dem Krankheitserreger angemessen sind. Da eine akute Gefahrenlage vorliegt, wäre es unverantwortlich, abzuwarten. Man hat auch nicht die Zeit, um erst mal wissenschaftliche Studien über die Wirksamkeit verschiedener Gegenmaßnahmen zu machen. Wie auch.
Das Problem an Sars-ncov-19 ist, dass es die lange Inkubationszeit schwer macht, Maßnahmen dynamisch anzupassen. Also muss man sehr sicher vorgehen oder hohe, nur langsam zu korrigierende Risiken eingehen.
Deswegen darf man sich doch auf Erkenntnisse anderer Infektionskrankheiten, die sich ähnlich verbreiten, stützen?
Die Inkubationszeit trotzdem rausrechnen, kann ja nicht schwer sein.
Dafür wird man ja nun schon als Populist bezeichnet.
Meine Kritik an solchen Aussagen wie "hat man ja nicht wissen können", habe ich für mich selbst im Februar noch akzeptiert.
Jetzt nicht mehr - denn wenn tatsächlich der einzige Extrakt aus den Studien seit Januar eine "Maskenpflicht" und "wir werden alle Opfer der Pest" übrig bleibt, ist es für unsere gesellschaftliche Zukunft wohl mit dem Fortschritt erledigt.