FünfVorHalbZwölf schrieb am 04.07.2021 13:49:
... und weil sich bisher einfach nix diesbezüglich getan hat, scheu' ich mich auch
nicht, ein uraltes Statement wiederaufzuwärmen:"- Juden von links: schwieriges Thema hierzulande wegen der Shoah;
kann man, darf man, sollte man als Enkel von Gaskammerbetreiberopa
die Enkel von Gaskammeropferoma für offensichtliche Schweinereien in
Palästinensergebieten kritisieren, insbesondere unter
Berücksichtigung des aus der Shoah resultierenden kollektiven
Vernichtungstraumas bei gleichzeitiger Androhung der Araber, von
ihnen ins Meer getrieben zu werden? Traditionell: stalinistische Sichtweise: Jude = Rothschild =
kapitalistischer, fetter, auf Geldsäcken hockender, Zigarren
rauchender und Uncle-Sam-Zylinder tragender, raffender Blutsauger
(womit die Anschlussfähigkeit nach rechts schon vorgegeben war);
historischer Bruch in den 80ern, Spaltung in 2 beide weit nach rechts
offene Hauptströmungen: antizionistische Antiimperialisten und
prozionistische Antideutsche, verbleibende marginale Restlinke (zu
der zu zählen ich mich stolz wähne) mit begründeter Abneigung gegen
die nach rechts driftenden Vollpfosten beider genannter
Hauptströmungen; 's gibt halt unter den Juden wie unter allen anderen
Weltbevölkerungsgruppen auch einige gepushte Arschlöcher mit
ziemlicher Macht, aber die überwiegende Masse sind Menschen wie Du
und ich.- Juden von rechts: einfaches Thema weltweit; von Geburt an
strippenziehende Schweine und können auch nix dran machen, hilft nur
Ausrottung"
Chapeu! So stellt sich das an der Oberfläche dar.
In der Mathematik der Ideen hätt ich noch gerne ein Erzeugendensystem unabhängiger Ideen (aka eine Basis), was man wohl mit cleavage-Theorien erreichen sollte. Bin aber selber noch am Erarbeiten. Auch Schuster referiert verdienstvoll unterschiedliche Positionen im Dickicht der (auch falschen) Ideen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Erzeugendensystem
Immerhin will ich noch nen Pfosten einschlagen zur Naziideoligie:
Als Anfangsaxion steht die vorpolitische völkische Volksgemeinschaft und jedes ordentliche Volk macht sich als erstes einen Staat der gefälligst Volksdiener zu sein hätte. Wenn die Wirklichkeit dem widerspricht ist nicht die Idee falsch sondern liegt Volksverrat vor.
Warum waren Nazis Antisemiten? Weil unter den Völkern ein parasitäres, zur Staatenbildung unfähiges Fremdvolk* lebt das die Völker schwächt muß diese Völkerpest ausgerottet werden.
* Seit die Juden einen eigenen Staat haben fehlt dem historischen Nazismus eine Grundlage um die man sich auf mehrere Weisen rummogeln kann, u.a. dadurch, daß man Juden durch Araber ersetzt und zum besten aller Judenfreunde mutiert.
Die Bürgerlichen (worunter auch die "Linken" fallen) erklären Antisemitismus aus einem bösen Gefühl "Haß" oder gleich gar als Werk eines transzendentalen Teufels, jedenfalls völlig unverständlich. Daher dann der deutsche Nationalstolz aufs lautstarke Bekenntnis "Wir wollens nie wieder tun" das dauernd wiederholt werden muß, weil Absicht, Wort und Tat was verschiedenes sind und der Zweifel an den Worten immer bleibt.
Was hierzulande "links" sich nennt sind Sozialdemokraten die den Kapitalismus an sich in Ordnung finden, nur höhere Löhne von den unfairen Kapitalisten (Raffkes, Gier) wollen damit Kapital & Arbeit gemeinsam der Gottheit Gerechtigkeit huldigen auf dem Weg ins Paradies.
Die orthodoxen Ostblock-Leninisten hatten ihre Dimitroff-Definition: Das böse Finanzkapital hat die Nazis erzeugt & in Dienst genommen. Seit Israel selbst erfolgreicher kapitalistischer Staat im Chor der westlichen Staaten ist Dimitroff hohl. Eigentlich schon vorher, der Antisemitismus war in den Ostblockstaaten virulent und ist es auch heute noch, Litauen, Polen, Ukraine, Ungarn, Neufünfland,…
In diesen Verhau eine theoretische Sortierung reinzubringen ist schwierig.