Wie sah es im Vergleich in westdeutschen Chemie- oder Schwerindustrie Städten ausgesehen?
Ludwigshafen hat damls den Vergleich mit Bitterfeld um Größenordungen - in jeder Hinsicht gewonnen!
Die Steinkohle/Schwerindustrie war in D. ganz offiziell seit 1968 ökonomisch am Tropf der Steuerzahler angesiedelt. Damals waren viele Anlagen noch in Betrieb, was man dann auch infolge der Kosten des "Aufbau Ost" nicht mehr finanzieren konnte.
So gesehen sind die NFL auch mit die Totengräber des Ruhrgebiets geworden...
Wobei auch dort die Optik (über mehr kann ich nicht valide urteilen) in den 70ern und 80ern besser aussah - als im Osten.
Ich habe damals Praktika bei Zeiss (Elektronik, Optik, Maschinenbau) und in einem mikrobiologischen Institut in Jena gemacht. Das war top. Da ist auch etwas draus geworden.
Auch in D. Rossdorf waren gutes Material und gut ausgebildete Menschen unterwegs! Nicht alles war 2te-3te Welt. Nur große Landstriche der DDR sahen so attaktiv aus wie die Überbleibsel der Kriegsflüchlingsbarracken, die damals noch den Schulweg zu meiner Grundschule gesäumt haben.
Wie ich später an der Uni. (als Assistent) gemerkt habe war die Ausbildung der Schüler dort i.d.R. besser als im Westen. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass das Land durch und durch abgewirtschaftet war - und die Infrastruktur generell eher dritt- als zweitklassig war. Der Lebensstandard im Osten 1988 entsprach gefühlt dem Lebensstandard im Westen von 1960 (wohlwollend betrachtet).