Zunächst wird hier in einer etwas länglich geratenen Einleitung die Nachkriegsgeschichte aus stalinistischer Perspektive interpretiert.
Übrigens danke dafür, liesst man selten heutzutage. Und man wird wieder einmal daran erinnert, dass in solchen Geschichtsbildern nicht nur ein Trotzki aus Fotos wegretuschiert wurde, sondern einfach alles was nicht ins akuelle Narrativ passte. Dies anschaulich zu machen, dafür gebührt dem Autor Dank.
Aber auf Seite zwei bringt er es ja tatsächlich auf den Punkt, weshalb Schweden und auch alle anderen, denen etwas an Selbstbestimmung liegt, sich besser in einem Verteidigungsbündnis zusammenschliessen sollten, indem er konstatiert:
Dass Moskau Schweden bombardiert oder dort einmarschiert, setzt zudem fast logisch voraus, dass die russische Führung suizidal veranlagt ist.
so ist es. Und wie die aktuelle russische Führung gerade eindrucksvoll demonstriert, lässt sie sich in ihrem Streben nach Aufrechterhaltung der Macht und der Erweiterung ihrer Pfründe auch von potentiell suizidalen Folgen nicht weiter abhalten.
Es liegt wohl in der Natur mafiöser Strukturen, dass ihnen ein gewisser Hang zum Hasardeurtum innewohnt. Prigoshin hat das ja gerademal vor zwei Wochen vor den Augen der Welt demonstriert. Ebenso wie bei Putins Ukraine Abenteuer scheint die Faszination, die der Gewalt innewohnt, die Ratio bei der Entscheidung auf den Zuschauerrang zu verbannen.
Schweden ist also wohlberaten, sich nicht auf die Rationalität der politischen Entscheider in Russland bei der Abwägung zur Anwendung von Gewalt zu verlassen. Die sind sich sehr wohl bewusst, dass nicht sie und ihre Brut auf den Schlachtfeldern verbluten werden, wohl aber, dass sie die Früchte des Sieges mit niemandem teilen müssten. Da kann man dann schon mal ins Überlegen kommen. Und zu welch traurigem Ergebnis diese Überlegungen dann führen können, sieht man ja in der Ukraine.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (07.07.2023 06:40).