In der Debatte über ihren Beitritt haben die Finnen erklärt, daß der Unterhalt einer unabhängigen nationalen Armee, die fähig ist, das Land tatsächlich zu verteidigen, Unsummen verschlingt. Das liegt zum Teil einfach an den Größenverhältnissen. Finnland hat 5,5 Millionen Einwohner, Rußland (hatte mal) 160 Millionen. Ein noch extremeres Beispiel ist Estland: 1, 3 Millionen Einwohner, 120 km Luftlinie bis St Petersburg. Was die auch machen, die könnten 100% ihrer wehrfähigen Männer einziehen, einem Angriff der russischen Armee hätten sie, auf sich allein gestellt, nichts entgegenzusetzen. Die herablassende, drohende Haltung vieler Russen gegenüber diesen Staaten hat Aushilfsgoebbels Solowjow einmal gut auf den Punkt gebracht: "Die passen alle zusammen in einen Fahrstuhl". Für die Balten und etliche andere ist die NATO-Mitgliedschaft buchstäblich ihre Lebensversicherung.
Die NATO mit jetzt 31, hoffentlich bald 33 Mitgliedern ist der russischen Armee dagegen um Größenordnungen überlegen. Allein die schnelle Eingreiftruppe, die innerhalb von Tagen an jedem Ort der Welt sein kann, wird derzeit auf 300.000 Mann aufgestockt. Egal, was die Russen ständig erzählen, und was etliche Prorussen hier im Forum sich regelrecht zu wünschen scheinen, käme es tatsächlich zu einer direkten konventionellen Auseinandersetzung zwischen der russischen Armee und der NATO, Solowjow würde sich in seinen maßgeschneiderten Kaftan scheißen. Finnland, Schweden und andere gewinnen durch einen NATO-Beitritt doppelt, sie können ihre Militärausgaben auf ein übliches Maß reduzieren und sind dabei auch noch wesentlich besser vor den Allüren des mit internationalem Haftbefehl gesuchten Kriegsverbrechers in seinem Bunker geschützt.
https://www.reuters.com/world/europe/sweden-boosts-patrols-gotland-amid-nato-russia-tensions-2022-01-13/