yamxs schrieb am 07.07.2023 08:36:
Niemand agiert im luftleerem Raum, schon gar nicht in der Geopolitik. Jedes Handeln hat direkte und indirekte kuzfristige und langfristige Folgen, manchmal so langfristig, das es von Menschen kaum zu überblicken ist. Zu glauben, Staaten könnten folgenlos einfach etwas entscjeiden ist naiv und dumm.
Und zu Schweden, für Schweden bringt die NATO- Mitgliedschaft keinerlei Vorteile, aber der Verlust der Neutralität viele nachteile. Von den kurzfristig finanziellen, den die NATO- Mitgliedschaft mit sich bringt, auch langfritige, da sie sich nun eindeutig an eine Allianz bindet, deren Macht schwindet und deren Handlungsfähigkeit durch die unterscheidlichen Ansichten und Interssen der Mitglieder, zweifelhaft ist.
Und auch für die NATO und EU ist es kein Vorteil, verlieren beide Organisationen mit den neutralen Ländern auch die Möglichkeit der problemloseren Kontaktaufnahme zu "feindlichen" Nationen. Mal davon ab, das gerade Schweden sowieso in die militärische Organisation der Armeen der NATO vollständig eingebunden war. Der Wunsch nach NATO- Mitgliedschaft Schweden und Finnlands erfolgt aus dem Zwerchfell der nur auf kurzfristige Befindlichkeiten ausgerichtete derzeitige Politik des "Westens"... Haltung ersetzt langfristige vernünftige Strategien.
Na was denn nun? Wenn Schweden sowieso defakto in der NATO ist, wo genau ist das Problem? Ausser natürlich, dass man im Konfliktfall nicht spekulieren kann, ob der defacto-Feind vielleicht nicht von der NATO verteidigt wird.
Ansonsten wird eine neutrale schwedische oder finnische Aussenpolitk doch offensichtlich wenn deutlich eher von der EU beschränkt. Die NATO hat da nämlich vergleichsweise wenig mitzureden - siehe als Paradabeispiel die Türkei.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (07.07.2023 08:47).