Mr.Fixit schrieb am 7. April 2004 23:39
> David al-Nuriq schrieb am 7. April 2004 21:21
>
> > ... und Ihnen das hier zur Lektüre an empfehlen:
> >
> > http://www.marxists.org/deutsch/archiv/lenin/1913/03/quellen.htm
>
> Ich will ja garnicht streiten aber:
> Zitat:
> Die Lehre von Marx ist allmächtig, weil sie wahr ist. Sie ist in sich
> geschlossen und harmonisch, sie gibt den Menschen eine einheitliche
> Weltanschauung, die sich mit keinerlei Aberglauben, keinerlei
> Reaktion, keinerlei Verteidigung bürgerlicher Knechtung vereinbaren
> läßt. Sie ist die rechtmäßige Erbin des Besten, was die Menschheit im
> 19. Jahrhundert in Gestalt der deutschen Philosophie, der englischen
> Ökonomie und des französischen Sozialismus hervorgebracht hat.
> -Zitat Ende.
>
> Das Evangelium nach Lenin ;p
Lenin schrieb diesen Text direkt als Einführungstext für Arbeiter und
befand sie zu der Zeit in einer intensiven Diskussion mit Bogdanow
und Lunatscharski, die meinten, man müsse den Arbeitern eine Art
Ersatzreligion geben, um ihren Bruch vom zaristischen Staat und der
russisch-orthodoxen Kirche zu erleichtern. Lenin lehnte das ab. Es
mag aber durchaus sein, daß es ein wenig auf ihn ab färbte. Ansonsten
reicht es eigentlich auch, das Zitat zu lesen, um seinen Sinn zu
vertehen. Der Marxismus ist generell offen, das heißt kein
unverrückbares System von Glaubenssätzen. Er stellt an sich selbst
den Anspruch, seine Thesen nach zu weisen und an Hand der Realität
überprüfen zu müssen, also wissenschaftlich zu sein. Damit ist er so
lange wahr, wie er diesem Anspruch genügt, wie jede Wissenschaft.
> Übrigens, wenn mich nicht alles täuscht, hiess es bei Marx 'Religion
> ist das Opium *des* Volkes.', nicht '... Opium *fürs* Volk.'
"Das religiöse Elend ist in einem der Ausdruck des wirklichen Elendes
und in einem die Protestation gegen das wirkliche Elend. Die Religion
ist der Seufzer der bedrängten Kreatur, das Gemüt einer herzlosen
Welt, wie sie der Geist geistloser Zustände ist. Sie ist das Opium
des Volks."
Karl Marx, "Zur Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie", 1844
> Dieser Unterschied scheint mir irgendwie bedeutsam, grade im
> Zusammenhang mit der 'Allmächtigen Lehre von Marx'...
Wenn Sie meinen ...
> scheinheilige Grüsse,
>
> Mr. Fixit
Noch scheinheiliger zurück:
David al-Nuriq
> David al-Nuriq schrieb am 7. April 2004 21:21
>
> > ... und Ihnen das hier zur Lektüre an empfehlen:
> >
> > http://www.marxists.org/deutsch/archiv/lenin/1913/03/quellen.htm
>
> Ich will ja garnicht streiten aber:
> Zitat:
> Die Lehre von Marx ist allmächtig, weil sie wahr ist. Sie ist in sich
> geschlossen und harmonisch, sie gibt den Menschen eine einheitliche
> Weltanschauung, die sich mit keinerlei Aberglauben, keinerlei
> Reaktion, keinerlei Verteidigung bürgerlicher Knechtung vereinbaren
> läßt. Sie ist die rechtmäßige Erbin des Besten, was die Menschheit im
> 19. Jahrhundert in Gestalt der deutschen Philosophie, der englischen
> Ökonomie und des französischen Sozialismus hervorgebracht hat.
> -Zitat Ende.
>
> Das Evangelium nach Lenin ;p
Lenin schrieb diesen Text direkt als Einführungstext für Arbeiter und
befand sie zu der Zeit in einer intensiven Diskussion mit Bogdanow
und Lunatscharski, die meinten, man müsse den Arbeitern eine Art
Ersatzreligion geben, um ihren Bruch vom zaristischen Staat und der
russisch-orthodoxen Kirche zu erleichtern. Lenin lehnte das ab. Es
mag aber durchaus sein, daß es ein wenig auf ihn ab färbte. Ansonsten
reicht es eigentlich auch, das Zitat zu lesen, um seinen Sinn zu
vertehen. Der Marxismus ist generell offen, das heißt kein
unverrückbares System von Glaubenssätzen. Er stellt an sich selbst
den Anspruch, seine Thesen nach zu weisen und an Hand der Realität
überprüfen zu müssen, also wissenschaftlich zu sein. Damit ist er so
lange wahr, wie er diesem Anspruch genügt, wie jede Wissenschaft.
> Übrigens, wenn mich nicht alles täuscht, hiess es bei Marx 'Religion
> ist das Opium *des* Volkes.', nicht '... Opium *fürs* Volk.'
"Das religiöse Elend ist in einem der Ausdruck des wirklichen Elendes
und in einem die Protestation gegen das wirkliche Elend. Die Religion
ist der Seufzer der bedrängten Kreatur, das Gemüt einer herzlosen
Welt, wie sie der Geist geistloser Zustände ist. Sie ist das Opium
des Volks."
Karl Marx, "Zur Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie", 1844
> Dieser Unterschied scheint mir irgendwie bedeutsam, grade im
> Zusammenhang mit der 'Allmächtigen Lehre von Marx'...
Wenn Sie meinen ...
> scheinheilige Grüsse,
>
> Mr. Fixit
Noch scheinheiliger zurück:
David al-Nuriq